Mülheim. In Mülheimer Kitas hat die Ausweitung der Notbetreuung bisher noch nicht zu einer Steigerung der Nachfragen geführt. VAMV begrüßt neue Regelung.

Die Notbetreuung in Kitas für Kinder berufstätiger Eltern wird ausgeweitet: Ab Donnerstag haben weitere Berufsgruppen Anspruch auf Notbetreuung, ab kommenden Montag sollen berufstätige Alleinerziehende dazukommen. In Mülheimer Kitas hat das bisher noch nicht zu stark erhöhter Nachfrage geführt.

Eine verstärkte Nachfrage der Eltern nach einer Notbetreuung im Zuge der neuen Regelung konnte für die städtischen Kitas nicht bestätigt werden, sagte Stadtsprecher Volker Wiebels. Zur Zeit erhalten rund 240 Kinder in Mülheimer Kitas und der Kindertagespflege eine Notfallbetreuung.

Nur vereinzelt Nachfragen von allein Erziehenden in Mülheim

Bei den Kitaträgern in den evangelischen Gemeinden sei die Nachfrage zuletzt etwas gestiegen, sagte Rabea Abraham, Fallberaterin der Kindertagesstätten im Evangelischen Kirchenkreis. "Es ist schon zu erkennen, dass sich mehr Eltern für die Notgruppen melden", sagt sie, allein schon wegen der langen Zeit, die die Kitas jetzt geschlossen seien.

Die Betreuung in den Notgruppen variiere in den zwölf Kitas und sei sehr unterschiedlich. "In vielen ist der Anteil der betreuten Kinder gering, unter zehn Prozent." Anfragen von Alleinerziehenden habe es bisher aber nur vereinzelt gegeben.

Kita-Zweckverband erwartet keinen großen Ansturm

Bei den 15 Mülheimer Kitas im Kita-Zweckverband ist die Nachfrage verhalten, auch wenn in dieser Woche die Anfragen der Eltern leicht nach oben gingen. "Wir erwarten für die kommende Woche noch etwas. Aber ich sehe insgesamt nicht den großen Ansturm", sagt Martina Kiworra, Gebietsleiterin des Zweckverbands Katholische Tageseinrichtungen für Kinder im Bistum Essen.

In den vergangenen Wochen wurde in den katholischen Kitas eine gleichbleibende Anzahl von rund 38 Kindern betreut. "Ein bis zwei Kitas hatten gar keine Nachfrage." Für das Ende dieser Woche rechnet Martina Kiworra mit etwa zehn bis 15 Kindern mehr. "Die Eltern sind sehr verantwortungsvoll. Sie entscheiden sich manchmal von Tag zu Tag. Und darauf reagieren wir auch."

Für den Verband allein erziehender Mütter und Väter sind noch viele Fragen offen

Beim Verband allein erziehender Mütter und Väter (VAMV), der eine Notbetreuung in Kitas für Kinder von allein Erziehenden von Beginn der Pandemie an gefordert hat, häufen sich derzeit allerdings Nachfragen. "Bei uns brummt die Hotline seit Freitag", sagt Nicola Stroop vom Landesvorstand. In Ein-Eltern-Familien, wo Mutter oder Vater nicht nur Betreuer, sondern auch der einzige Familienernährer seien, sei es besonders wichtig, dass die Eltern der Erwerbsarbeit wieder nachgehen könnten, betont Stroop.

Viele Fragen blieben allerdings noch offen: Was mit den Schulkindern sei, was, wenn Menschen im Homeoffice arbeiten müssen? ("Homeoffice allein mit zwei Kindern, das geht ja gar nicht länger als ein, zwei Tage", so Stroop.) Ob die Regelung nur für Erwerbstätige gelte, oder auch für Studierende oder für pflegende Angehörige? "Wir hoffen", so Nicola Stroop, "dass sich alle diese Fragen im Laufe der Woche noch klären".