Mülheim. Die MEG sieht eine deutlich erhöhte Nachfrage nach Sperrmüllterminen in Mülheim. Je nach Stadtteil muss man länger auf einen Abfuhrtermin warten.

Wer durch die Stadt geht, dem fallen jetzt vermehrt Sperrmüllansammlungen auf. Dieser Eindruck täuscht nicht: Die MEG verzeichnet eine deutlich erhöhte Nachfrage. Je nach Stadtteil muss man auch schon einmal länger als zwei Wochen auf einen Abfuhrtermin warten.

Die Leute sind jetzt mehr zu Hause, haben die Zeit und räumen Keller, Garagen und Dachböden auf - das merkt Anja Fuhrmann, die bei der Mülheimer Entsorgungsgesellschaft (MEG) für die Abfallberatung zuständig ist. "Wir haben derzeit deutlich mehr Anfragen als sonst üblich", sagt sie. "Wir können die Wartezeit von einer Woche auf einen Abfuhrtermin nicht immer halten."

Manche Mülheimer stellen ihren Sperrmüll tagelang vor dem Abholtermin heraus

So lange wollen einige Kunden offenbar nicht abwarten und stellen ihren Sperrmüll schon Tage vorher auf die Straße, obwohl es frühestens erst am Abend vor dem Abfuhrtermin geschehen soll. So kommt es, dass Nachbarn und Passanten manchmal den unschönen Anblick der alten Regale, Schränke, Matratzen tagelang ertragen müssen. So geschehen etwa an der Kaiserplatzkreuzung in der Innenstadt in der Woche vor Ostern.

Manches Mal melden sich Anwohner dann auch genervt bei der MEG, so Anja Fuhrmann. "Dann sind sie schon froh, wenn es überhaupt einen Abfuhrtermin gibt", so Fuhrmann. "Denn es gibt auch Menschen, die den Sperrmüll auf die Straße stellen, ohne zuvor überhaupt bei der MEG angerufen zu haben." Das gilt dann für die MEG wie eine wilde Ablagerung, etwa wie eine Müllkippe im Wald. In einem solchen Fall muss das Umweltamt eine Abfuhr bei der MEG beauftragen. "Das geht meist aber schnell, so dass wir versuchen, den Sperrmüll innerhalb von 24 Stunden zu beseitigen."

Der Express-Service der MEG ist kostenpflichtig, dafür aber schneller und umfangreicher

Nachzuweisen, wem der Sperrmüll gehörte, sei nicht so einfach, schon gar nicht, wenn die alten Möbel vor einem Mehrfamilienhaus mit vielen Parteien abgelagert wurden. Der Verursacher müsse ja auch nicht unbedingt dort wohnen, wendet Anja Fuhrmann ein. Andererseits komme es auch vor, dass die MEG dazu auffordert, den Sperrmüll wieder hineinzutragen, wenn sich herausstelle, dass der Abfuhrtermin erst in einigen Tagen ist.

Wer den Abfuhrtermin nicht abwarten kann, weil man entweder in eine andere Stadt zieht oder die Wohnung schnell frei werden muss, dem empfiehlt Anja Fuhrmann die kostenpflichtige Express-Abfuhr der MEG. "Da bekommt man innerhalb von zwei, drei Tagen einen Termin." Dieser Express-Service kostet 42,32 Euro je sechs Minuten Beladezeit. "In den meisten Fällen kommen wir mit den sechs Minuten auch aus", weiß Anja Fuhrmann aus Erfahrung. "Da packen ja zwei geübte Leute zu." Denen könnte man helfen, indem der Sperrmüll so aufgestellt wird, dass er schnell in die Schüttung des Müllfahrzeugs geworfen werden kann.

Für Elektro- und/oder Metallschrott benötigt man zwei Abfuhrtermine

Beim Express-Service können neben dem Sperrmüll übrigens auch Renovierungsabfälle wie Türen, Zargen, Laminat, Parkett und Tapetenreste abgeholt werden. Den Express-Service kann man auch zusätzlich zum Sperrmülltermin bestellen.

Für Sperrmüll und für Elektro- und/oder Metallschrott benötigt man zwei Abfuhrtermine, weil zwei verschiedene Müllfahrzeuge dafür eingesetzt werden. "Die Sperrmüll- und die Schrottfahrzeuge kommen in der Regel aber am selben Tag", so Anja Fuhrmann. Falls das mal nicht möglich sei, werde der Kunde gefragt, ob es auch zwei verschiedene Termine sein können, oder lieber ein gemeinsamer, späterer Termin. "Die meisten entscheiden sich dann für einen gemeinsamen Termin."

NACH FEIERTAGEN STETS VOLLE CONTAINER

Die Wertstoffcontainer sind nach Feiertagen regelmäßig übervoll mit Altglas und Altpapier, sagt Anja Fuhrmann von der MEG. Das sei nicht nur nach Ostern, sondern auch nach Pfingsten und Weihnachten so und habe nichts mit der Corona-Krise zu tun.

Rund um die Wertstoffsammelstellen gibt es regelmäßige Standplatzreinigungen durch die MEG, die häufig zweimal in der Woche saubermacht. "Wir haben da einige neuralgische Stellen, etwa in Eppinghofen und auch an der Oberheidstraße", so Anja Fuhrmann.