Mülheim. THW Mülheim bekommt ein neues Domizil an alter Stelle: Der Baubeginn fürs neue THW-Verwaltungsgebäude ist für Mai/Juni dieses Jahres vorgesehen.

Auf dem Gelände des Technischen Hilfswerks (THW) an der Düsseldorfer Straße in Saarn tut sich was: Das einst so zugewucherte Gelände rund um die alte Turmruine ist gerodet und planiert. Auch der Übungsturm, längst eine „Landmarke“ für Passanten, wird nächste Woche für die dort geplanten Neubauten abgerissen. Das THW Mülheim begrüßt die Pläne: Denn seit 16 Jahren wird nach einem neuen Standort gesucht.

Das neue THW-Gelände wird das alte sein – eine Entscheidung, die Claus Craghs, THW-Ortsbeauftragter in Mülheim, sehr freut: „Wir sind froh, dass es endlich losgeht.“ Der Baubeginn für das THW-Verwaltungsgebäude ist für Mai/Juni dieses Jahres vorgesehen, die Fertigstellung für 2021. Craghs erinnert daran, dass das THW bereits seit 2005 neue Räumlichkeiten sucht und seither etliche Angebote getestet hat. Doch alle Pläne für einen Umzug verliefen im Sande. So war unlängst die alte Straßenmeisterei in der Yorckstraße im Gespräch. Es gab aber auch die Idee, das THW in räumlicher Nähe zur neuen Feuerwache unterzubringen. Die „fachliche Nähe“ hätte Craghs begrüßt, „dieser Standort hätte seine Vorteile gehabt“. Inzwischen stehe dort das Parkhaus der HRW.

Das THW-Gelände rund um die Turmruine an der Düsseldorfer Straße in Mülheim-Saarn ist inzwischen gerodet worden.
Das THW-Gelände rund um die Turmruine an der Düsseldorfer Straße in Mülheim-Saarn ist inzwischen gerodet worden. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

THW seit 60 Jahren in Mülheim-Saarn

Doch dass sich der Eigentümer des Geländes an der Düsseldorfer Straße nun so entschieden hat, findet Craghs „sehr gut“. Das Technische Hilfswerk sitze dort seit 60 Jahren mit seinem umfangreichen Fuhrpark, die Mülheimer seien daran gewöhnt. An Übungen, Schulungen, an das Testen der Gerätschaften. „Das technische Hilfswerk muss mit den Geräten regelmäßig üben“, so Craghs.

Eigentümer des Geländes und federführend für die Bauarbeiten ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Denn das Technische Hilfswerk ist eine Bundesanstalt des öffentlichen Rechts und gehört organisatorisch zum Geschäftsbereich des Bundesinnenministeriums. Aber der weitaus überwiegende Teil der THWler, laut Homepage 99 Prozent, sind ehrenamtliche Männer und Frauen.

Ein Teil des Mülheimer THW-Geländes soll verkauft werden

In Mülheim sind das 120 aktive Ehrenamtler, darunter 20 weibliche, die Jugendgruppe ist 20 Köpfe stark, und die Altersehrengruppe beim Mülheimer THW ist etwa genauso groß. Die Räumlichkeiten in den Altbauten sind begrenzt – für Menschen und Maschinenpark. So gibt es, berichtet Craghs, bisher nur drei Kleinbüros, die längst aus allen Nähten platzen, keine getrennten Sanitärbereiche oder Umkleiden für die weiblichen Mitglieder, und nur die Hälfte des Fuhrparks kann in den kleinen und zugigen Garagen untergebracht werden. Der Rest der blauen Spezialfahrzeuge steht im Freien.

Keine Angaben über die Kosten

Das Mülheimer THW verfügt nicht nur über Spezialfahrzeuge wie einen Lkw mit Ladekran sowie einen vier Meter hohen, dreiachsigen Laster mit Ladebordwand, sondern auch über vier Boote. Das größte wiegt über 1,5 Tonnen.

Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) will zum derzeitigen Zeitpunkt noch keine Aussage zu den Kosten für Neubau und Neugestaltung machen.

Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) plant, die Altbauten auf dem Gelände nach dem Umzug des THW in die neuen Räume nicht abzureißen. Das Grundstück soll verkauft werden. Die gesamte Grundstücksfläche beträgt 9693 Quadratmeter. Die aktuell für den THW-Ortsverein Mülheim vorgesehene Fläche ist 4637 Quadratmeter groß.

Mülheimer THW hat 120 aktive Ehrenamtler und 20 Jugendliche

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Die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung (BV) 3 möchte in der Sitzung der BV 3 am Donnerstag seitens der Verwaltung Auskunft darüber, ob bereits Pläne für die THW-Restfläche existieren. Es gibt wohl ältere Überlegungen der Stadtverwaltung, möglicherweise den Radweg über den Fossilienweg, der derzeit am Heuweg endet, weiter über das THW-Gelände bis hinunter zur Düsseldorfer Straße zu führen. Dies sei aber als langfristige Option zu sehen, hieß es nach einer Anfrage aus dem Planungsamt. „Wir haben da nichts unmittelbar geplant“, so Amtsleiter Felix Blasch.