mülheim.. Ortsverband feiert Sommerfest und schaut zufrieden aufs Jahr zurück. Glücklich aber ist man erst, wenn die Pläne für den Umzug 2021 aufgehen.
Im Juni 2021 könnte das Hängen im Schacht ein Ende haben: Nach jahrzehntelangem Kampf um einen besseren Standort als den jetzigen, nach unendlichen Verzögerungen, könnte dann endlich der Schlüssel für den Neubau des Technischen Hilfswerks (THW) an der Düsseldorfer Straße übergeben werden. Claus Craghs, der hiesige Ortsbeauftragte, ist zuversichtlich, dass der Zeitplan eingehalten wird.
Er werde „auf kein Thema häufiger angesprochen“, sagte Craghs am Wochenende – und das sei verständlich: „Die Arbeitsbedingungen hier sind nun mal mehr als suboptimal.“ Das sehe selbst die Spitze des THW so: Für Albrecht Broemme, Präsident der Bundesanstalt, gebe es landesweit keine Unterkunft, die in einem schlechteren Zustand sei, als jene in Mülheim.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Unterwasser-Ortung
Beim Sommerfest am Freitagabend amüsierten sich die 280 Gäste trotzdem. Vertreter aus Politik und Verwaltung, von Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und anderen THW-Dienststellen sowie diverse Sponsoren gaben sich ein Stelldichein. Und vernahmen, was Claus Craghs aus den vergangenen zwölf Monaten zu berichten hatte.
Zufrieden ist man vor allem darüber, dass Mülheim sich neben der Unterwasser-Ortung einen weiteren Schwerpunkt aufbauen konnte. Auch im Bereich Gebäudesicherung sei man nun bundesweit führend, berichtete Craghs. „Kein anderer Ortsverband ist in diesen Fachbereichen so gut ausgestattet wie wir.“ Seit dem 1. Januar 2018 ist das Mülheimer THW im Besitz eines Abstütz-Systems Holz, das zum Beispiel dazu dient, vorm Einsturz bedrohte Gebäude abzusichern oder auch gefährdete Nachbarhäuser stabil zu halten. Dieses System sei eine optimale Ergänzung eines Einsatz-Gerüst-Systems, das schon länger in Mülheim existiere, so Craghs.
Unterstützung kommt von angehenden Bauingenieuren
Zum 1. Januar 2019 komme noch ein Einsatz-Sicherungssystem hinzu, das mit Spiegeln an den zu sicherenden Objekten arbeitet. „Sobald sich die Gebäude auch nur leicht bewegen, registrieren Laser das sofort.“ Die Einsatzkräfte seien so deutlich besser geschützt.
Auch die jüngst eingegangene Kooperation mit der Hochschule Ruhr West sei ein Garant für gute Arbeit: Angehende Bauingenieure unterstützen das THW; „die Mixtur aus fachlicher Kompetenz und Material“ hält Craghs für vielversprechend. Auch die Sandsack-Füllanlage hebt er hervor: Pro Stunde können 3000 Säcke bestückt werden. Und man verfüge auch über die Logistik, um effektiv helfen zu können.
Großes Lob für Metallveredelung Clauss
Zwei Ehrungen gab es beim Sommerfest: Horst Kluge engagiert sich seit 50 Jahren beim THW, vor allem in der Ausbildung junger Menschen. Und auch der Saarner Metallveredlungsbetrieb Rudolf Clauss war Craghs eine positive Erwähnung wert: als Sponsor und weil er immer wieder bereitwillig Mitarbeiter für Einsätze des THW freistellt.
>>> Mülheimer THW-Standort wächst weiter
120 Erwachsene und 30 Kinder engagieren sich aktuell beim THW-Ortsverein Mülheim. „Wir haben eine gesunde Struktur, wenig Fluktuation“, sagt der Ortsbeauftragte Claus Craghs. Er werte das als „Zeichen für ein gutes inneres Klima des Verbandes“. Andere verkleinerten sich, Mülheim werde ausgebaut.
Offen für neue Helfer, die sich in ihrer Freizeit sinnvoll und ehrenamtlich fürs Gemeinwohl einsetzen wollen, ist man trotzdem. Infos gibt’s unter 48 86 25.