Mülheim. . Ein Sonderbauprogramm des Bundes beinhaltet auch den Standort des Technischen Hilfswerks an der Düsseldorfer Straße. 2,5 Millionen Euro investiert der Bund. Der Ortsverband kämpft schon seit über zehn Jahren um einen Neubau. Der jetzige ist viel zu klein.
Bei den Helfern des THW an der Düsseldorfer Straße könnten die Sektkorken knallen. Waren sie doch dem langersehnten Neubau seit Jahren nicht so nahe wie heute. „Mülheim steht in der jetzt beschlossenen Prioritätenliste für das Bau- und Sanierungsprogramms des Bundes. Ein Baubeginn noch im laufenden Jahr ist somit durchaus möglich“, teilte der SPD-Bundestagsabgeordnete Arno Klare mit.
Ehe er gestern die Medien informierte, telefonierte er mit Claus Craghs, dem örtlichen Leiter des THW. Und auch für ihn war das eine echte Nachricht. Möglich wird der Neubau durch ein Sonderbauprogramm, das der Haushaltsausschuss des Bundestages bereits im November beschlossen hat. 170 kleinere und größere Bauvorhaben profitieren davon. Für den Mülheimer Bau müssen rund 2,5 Millionen Euro investiert werden. Kämpfen musste Klare, wie er einräumt, für das Projekt nicht. Welche Projekte profieren, entschied schließlich der Innenausschuss, dem Klare nicht angehört. Die Hilfeeinrichtung untersteht auch dem Innenminister. „Aber als abgefragt wurde, wo die Not besonders groß war, war mein Vortrag vermutlich besonders überzeugend“, so Klare.
Kein akzeptabler Zustand
Schon allein die Fakten sprechen aber für sich. Die Unterkunft an der Düsseldorfer Straße ist schon seit 1995 völlig unzulänglich. Seit über zehn Jahren bemüht sich der Verband vehement um eine Lösung. „Es ist schon seit Jahren kein akzeptabler Zustand“, sagt Craghs. Immer wieder gehe etwas kaputt, das man jetzt auch nicht mehr nutzen könne. Alles ist zu klein.
Die inzwischen größer und vor allem auch höher gewordenen Fahrzeuge passen nicht mehr in die meisten der neun vorhandenen Garagen. Sie stehen nicht leer, sondern werden als Lagerflächen und Garagen genutzt. Bevor die Hochschule an die Duisburger Straße kam, die Verträge für einen Standort in Broich waren schon perfekt, da forderte das Land für die Hochschule weitere Erweiterungsflächen. Damit waren die Pläne von THW und DRK vom Tisch, die inzwischen ihr Hilfezentrum an der Aktienstraße bauen.
Der Zeitplan
Im vergangenen Mai gab es dann von der Bundesorganisation grünes Licht für einen Neubau an der Duisburger Straße, der seitdem seinen bürokratischen Gang durch unterschiedliche Ministerien und die für Immobilien zuständigen Einrichtungen des Bundes (Bima) und des Landes (BLB) macht. Nach Rückfragen und Modifikationen ist die Hürde genommen. „Dafür sind sechs Monate zügig“, sagt Craghs.
Nach dem Zeitplan des Ministeriums könnten das neue, 350 Quadratmeter große Gebäude und die 13 Garagen (15 Meter lang und 4,30 Meter hoch) 2017 bezogen werden. „Bislang sind wir schneller als der Plan“, so Craghs. Ob tatsächlich in diesem Jahr mit dem Bau begonnen werden kann, liegt auch an der Baugenehmigung. Das Bauordnungsamt hat eine Voranfrage positiv beschieden. Federführend beim Neubau direkt neben der Übungsruine wird dann das BLB sein. Benötigt wird etwa ein Drittel der 14500 m² großen Fläche.