Mülheim. . Der Lebensmittel-Discounter erweitert sein Logistikzentrum am Styrumer Schloßweg. Fuß- und Radweg werden verlegt. Das Unternehmen forstet auf.

Fotos des Aldi-Geländes am Styrumer Schloßweg werden in einer Mülheimer Facebook-Gruppe hitzig diskutiert. Zu sehen auf den Bildaufnahmen sind dutzende gefällte Bäumen, auch ein Baumstumpf. „Fällt wieder ein schöner Weg für den Hundespaziergang weg?“, schreibt eine Facebook-Nutzerin. Was hat es mit den Baumaßnahmen und der Fällung der Bäume auf sich? Und: Können Fußgänger den Styrumer Schloßweg nicht mehr nutzen?

Das Gelände am Styrumer Schloßweg/Oberhausener Straße, auf dem Bäume gefällt werden, gehört zu Aldi Süd. Entstehen soll hier bekanntlich eine Erweiterung des Logistikzentrums des Konzerns. Das Unternehmen lässt 106 Bäume fällen, um sein Areal zu erweitern.

89 Bäume sollen vor Ort neu gepflanzt werden

„Bei den gefällten Bäumen handelt es sich um Robinien, Feldahorn und Birken“, sagt Aldi-Sprecher Tobias Neuhaus. Der Konzern will die Fällungen und Rodungen durch Aufforstungen wieder ausgleichen. Dabei arbeite Aldi mit dem Regionalverband Ruhr und den Rheinisch-Westfälischen Wasserwerken zusammen, sagt Neuhaus. Aldi werde Bäume zum Ausgleich in Styrum, Raadt, Ickten und am Auberg pflanzen. „89 Bäume sind in den unterschiedlichen Bauphasen vor Ort neu zu pflanzen“, sagt Gerald Angstmann vom Amt für Umweltschutz.

„Im nächsten Schritt werden dann die leerstehenden Gebäude abgebrochen. Anschließend erfolgt eine umfangreiche Altlastensanierung der stark belasteten ehemaligen Industriefläche“, erläutert Konzernsprecher Neuhaus die anstehenden Maßnahmen.

Fuß- und Radweg wird verbessert

Gedeckt sind die Fällungen, Altlastensanierungen, die Neubauten und die Verlegung des Styrumer Schloßweges über einen Bebauungsplan vom 31. Oktober 2018.

Ein Fuß- und Radweg führte bis zu den Baumaßnahmen über den Styrumer Dammweg durch das Areal. Die Strecke gehört zu den besonders beliebten Spazierwegen in Mülheim.

„Der Fuß- und Radweg wird um das zukünftige Betriebsgelände verlegt“, sagt Angstmann vom Amt für Umweltschutz. Der Bebauungsplan empfiehlt: Der Fuß- und Radweg solle zur Seite des Geländes mit neuen Bäumen bepflanzt sein. Damit soll weiterhin eine Verbindung zwischen Styrumer Schloßweg und Oberhausener Straße gewährleistet bleiben. Für die Kosten der Verlegung kommt nach Angaben der Stadt Aldi auf. „Der Fuß- und Radweg wird verbessert, asphaltiert“, sagt Helmut Voß, Mülheims Fahrradbeauftragter.

Anwohner an Burg- und Moritzstraße werden entlastet

Auch die Beleuchtung des Fuß- und Radweges wurde festgelegt: Es soll dort eine insekten- und fledermausfreundliche Beleuchtung installiert werden. Lichtimmissionen in die Umgebung sollen vermieden werden.

Die Aldi-Baumaßnahmen haben auch einen Effekt für Anwohner im Bereich der Moritz- und der Burgstraße (wir berichteten): Diese Wohngebiete dürften künftig weniger Lärm ausgesetzt sein. Denn eine neue Zufahrt für das Aldi-Gelände ist ebenfalls geplant. Lastwagen werden über eine noch zu errichtende Rampe die Oberhausener Straße in Höhe der neuen Thyssenbrücke anfahren.

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Der Discounter betreibt auf dem Gelände seit 1973 ein Logistikzentrum. Von dort aus werden beliefert: Filialen in Mülheim, Duisburg, Oberhausen und Bottrop.

Auf dem Gelände, das neu erschlossen wird, stehen noch ehemalige Industrie- und Eisenbahnhallen. Die ehemalige Industriefläche ist stark belastet und muss umfangreich saniert werden. Das Areal gehörte einst zum Betrieb der Friedrich-Wilhelms-Hütte.

Besondere Schutzmaßnahmen gelten, weil das Gelände an die Trinkwassergewinnungsanlage der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft grenzt.