Mülheim. Die Stadt Mülheim hat für Ausstattung und Betrieb eines Verkehrsübungsplatzes kein Geld. Auch bei der Verkehrswacht sind Sponsoren ausgestiegen.

Einen Verkehrsübungsplatz für Fußgänger, Radler, Roller- und Autofahrer wird es vorerst nicht geben. Die Kosten für die Anlage und den Betrieb kann sich die Stadt zur Zeit nicht leisten. Auch die von der Verkehrswacht eingeworbenen Sponsorengelder (200.000 Euro) reichen dafür nicht aus. Das wurde nach einer Debatte im Ausschuss für Bürgerangelegenheiten, Sicherheit und Ordnung deutlich.

Dort hatte Gunter Zimmermeyer von der Verkehrswacht erneut eindringlich für einen Übungsplatz geworben, weil nicht nur Schüler, sondern immer mehr Senioren solche Schulungen brauchten. „Das sichere Fahren mit Rollern bereitet auch den Erwachsenen Probleme.“ Verkehrssicherheit müsse oberstes Ziel bleiben.

Auch kleine Schritte führen ans Ziel

„Wir müssen kleine Schritte machen, um das große Ziel nicht aus den Augen zu verlieren“, warb auch Markus Püll (CDU) für eine Übungsanlage. Er fragte jedoch: „Muss es immer die Vollausstattung sein? Früher haben wir auch keine Umkleidehäuser gebraucht.“

Er brachte auch den „Hinterhof der Berufsfeuerwache in Broich“ für Übungskurse ins Gespräch. „Dort passiert tagsüber ja nicht so viel.“ Sven Werner, Leiter der Feuerwache, erteilte diesem Ansinnen sofort eine Absage. Bei Fahrzeugrangierfahrten sei die Sicherheit der Teilnehmer in Gefahr.

Mobile Verkehrsschule bleibt Alternative

Übungsplätze in Essen sind fast ständig ausgebucht. Autotrainings hat die Verkehrswacht schon mal in Borken durchgeführt. Ob man den so genannten „Idiotenhügel“ in der Nähe des Flughafens nicht anmieten könne, fragte Jochen Hartmann (BAMH).

Fest steht: Die mobile Verkehrsschule ist eine Alternative, weil sie die Übungsgegenstände (Fahrräder) auf die Pausenhöfe bringt. Das sei nicht optimal, aber besser als nichts, antwortete Bernd Otto. Der Leiter des Ordnungsamtes fügte hinzu, Schulen könnten heute kaum noch lange Anfahrtswege organisieren, weil damit Unterrichtszeit verloren ginge. Ohne ordentliche Sanitäranlagen könne heute kein Verkehrsübungsplatz betrieben werden.

Betriebskosten noch nicht berechnet

Mit 350.000 Euro veranschlagt die Stadt zur Zeit die Kosten für einen Verkehrsübungsplatz. Unterhalt und Betriebskosten seinen in dieser Rechnung unberücksichtigt. „Eine größere Lösung wird entsprechend teurer“, sagte Bernd Otto. „Weil das Interesse bei der Stadt sank, sind die Unterstützer wieder ausgestiegen“, sagte Gunter Zimmermeyer. Die Suche nach einer geeigneten Fläche soll jedoch fortgesetzt werden, das stand am Ende der Debatte.