Mülheim. Erst eine Internet-Recherche, dann ein Brief und eine Reise nach der Nachtschicht: Wie SPD-Parteichef Bakum Monika Griefahn nach Mülheim lotste.

SPD-Parteichef Rodion Bakum (29) hatte im Gespräch mit dieser Zeitung bereits verraten, dass er auf Monika Griefahn als mögliche OB-Kandidatin im Sommer bei einer Internet-Recherche gestoßen war. „Ich wusste vorher nicht, dass Monika Griefahn aus Mülheim stammt.“

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Am Mittwoch nun schilderten Griefahn und Bakum, wie sich ihr erstes Treffen im November abgespielt hatte. Bakum hatte demnach über die Partei-Geschäftsstelle schriftlich einen Gesprächstermin bei Griefahn anfragen lassen, dabei aber sein spezielles Anliegen offen gelassen.

Griefahn: Ich bin nicht total vom Hocker gefallen

„Ich dachte zunächst, er würde, wie andere auch, etwas zum Konzept ,Cradle to cradle’ erfahren wollen“, so Griefahn. „Ich habe ihn dann gefragt, was ich denn für ihn tun könne.“ Erst dann habe Bakum, der sich nach einer Nachtschicht im Krankenhaus direkt auf den Weg nach Norddeutschland gemacht hatte, mit der Sprache rausgerückt.

Sie sei „nicht total vom Hocker gefallen“, habe, weil sie ein Bauchmensch sei, eine Nacht drüber geschlafen, „um zu sehen, wie es sich anfühlt“. Offensichtlich fühlte es sich gut an. „Für mich ist es immer spannend, neue Herausforderungen anzugehen“, sagt die 65-Jährige. Die Affäre um SPD-OB Ulrich Scholten und der daraus erwachsene parteiinterne Zoff in Mülheims SPD hätten sie nicht abgeschreckt.

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Mülheims SPD hatte nie zuvor den Kontakt zu Griefahn gesucht

Nie zuvor habe Mülheims SPD den Kontakt zu ihr gesucht, sagt Griefahn, die nicht ausschließen will, dass sie nicht schon zu früherer Zeit bereit gewesen wäre, sich als OB-Kandidatin in ihrer Heimatstadt aufstellen zu lassen: „Ich habe mich immer gefragt, wie ich irgendwo einen Beitrag leisten kann.“