Mülheim. Der Förderkreis des Mülheimer Kunstmuseums besteht seit 40 Jahren. Er ermöglicht durch großzügige Spenden Ankäufe von bedeutenden Bildern.

Kunst braucht Museen, Kunst braucht aber auch Förderer. In Mülheim gibt es seit genau 40 Jahren den Förderkreis für das Kunstmuseum. Er ermöglicht es durch großzügige Spenden, dass immer wieder neue Bilder angekauft werden können. Wie 2013 das Gemälde „Die schönen Reusen“ der deutschen Malerin und Collagekünstlerin Hannah Höch (1889-1978) oder wie bereits 1979 eine Farblithographie des US-Künstlers Frank Stella.

Eine „Bürgerinitiative für das Museum“

180 Mitglieder hat der Verein derzeit, gegründet wurde er 1979 vom Lions Club Mülheim (Ruhr) Hellweg auf Initiative des Augenarztes und Kunstsammlers Dr. Karl Gotthelf Themel. Der Förderkreis sollte eine „Bürgerinitiative für das Museum“ sein, das Haus aktiv begleiten und personell, finanziell und ideell unterstützen. „Es war schon damals wohl absehbar, dass es immer schwieriger werden würde, ein Museum allein mit öffentlichen Mitteln zu betreiben“, sagt Dr. Carsten Küpper, heute Vorsitzender des Förderkreises.

Die Gründungsveranstaltung fand im Museum, das damals noch im Stadtbad an der Schloßbrücke untergebracht war, in Anwesenheit der damaligen Museumsleiterin Dr. Christel Denecke statt. Auch Karl Themel, der übrigens auch Mülheims große Zille-Sammlung zusammengetragen hat, war zugegen. Zudem weitere Mitglieder des Lions Clubs Mülheim Hellweg, der sich laut Satzung „aktiv für das kulturelle, soziale und sittliche Wohl der Gemeinden einsetzt“.

„Die schönen Reusen“ von Hannah Höch wurde 2013 vom Förderkreis für das Mülheimer Museum angekauft.
„Die schönen Reusen“ von Hannah Höch wurde 2013 vom Förderkreis für das Mülheimer Museum angekauft. © © VG BILD-KUNST, Bonn | Kunstmuseum Mülheim

Museumsshop ist wichtige Einnahmequelle

Wie viel Geld der Förderkreis im Jahr für das Museum stiftet, darüber schweigt er. Tatsache ist, dass ungefähr die Hälfte des Betrages aus den Einnahmen des Museumsshops kommt. „Der Shop läuft jetzt im 22. Jahr und ist eine wichtige Einnahmequelle für uns“, so Küpper. „Viele sind bereit, sich einzubringen, momentan arbeiten dort 13 Ehrenamtliche“, berichtet Ursula Ulrich, die den Museumsshop führt. Die zumeist älteren Damen sind in vielen Belangen Ansprechpartnerinnen für die Besucher. Ihr Beschluss, auch im Museum Temporär den Shop weiterzuführen, fiel schnell und einmütig.

Die Einkünfte des Shops seien abhängig vom Programm. „Eins der besten Jahre war 2014, als die Macke-Ausstellung stattfand. Da haben unsere Shop-Damen aber auch am physischen Limit gearbeitet“, sagt Ursula Ulrich. Der Betrieb des Shops als Geschäftsbetrieb erlaubt mehr als nur den Verkauf von Waren. „Wir können auch Kataloge erstellen lassen und verkaufen“, sagt Carsten Küpper. Zusammen mit der Stiftung Ziegler habe man beispielsweise bei der Nolde-Ausstellung die Kosten für die Flyer/Folder übernommen.

Werke weltbekannter Künstler erworben

„Bei der Ankaufspolitik haben Museum und Förderverein immer schon groß gedacht“, so der Vereinsvorsitzende. Von Anfang an wurden Werke bekannter Künstler erworben, um die Sammlung der Klassischen Moderne zu vervollständigen. Von Marc bis Klee über Baselitz bis zu Lüppertz - weltbekannte Namen waren dabei. Auch Arbeiten von Mülheimer Künstlern habe man regelmäßig angekauft. „Die angekauften Bilder gehen dann in den öffentlichen Besitz über“, sagt Museumsleiterin Dr. Beate Reese.

Derzeit führe man gerade Gespräche, um ein weiteres wichtiges Werk zu erwerben. „Wir möchten den Anteil der Künstlerinnen in der Sammlung erhöhen“, so Reese. Aber man müsse bei Ankäufen auf verschiedene Kriterien schauen: Was fehlt noch in der Sammlung? In welchen Kontext passt ein Bild hinein? Und so weiter. Zusammen verfolgen Museumsmitarbeiter und Förderkreis folgendes Zukunftsprojekt: „Wenn das Museum nach der Sanierung wieder in die Alte Post zieht, werden wir die Sichtbarkeit des Hauses erhöhen. Wir überlegen gerade noch, wie das geschehen soll.“