Mülheim. Die Zahl der Berufspendler in Mülheim hat einen Höchststand erreicht. Die Gewerkschaft IG Bau nennt aktuelle Zahlen und warnt vor den Folgen.

In Mülheim gibt es immer mehr Berufspendler, darauf weist die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) aktuell hin. Die Gewerkschaft findet diese Entwicklung „alarmierend“, nicht nur, weil Lebenszeit im Stau verloren gehe.

Nach Mitteilung der IG Bau hat die Zahl der Berufspendler in Mülheim einen neuen Höchststand erreicht. Auf dem Weg zur Arbeit verließen im vergangenen Jahr rund 36.000 Menschen regelmäßig die Grenzen der Stadt – das sind 34 Prozent mehr als noch im Jahr 2000. Damals zählte Mülheim noch rund 27.000 sogenannte Auspendler. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf eine aktuelle Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Die Zahl der Einpendler, die berufsbedingt nach Mülheim kommen, stieg dabei im genanntem Zeitraum um 22 Prozent auf 35.000 Menschen.

Hauptursache: Mangel an bezahlbaren Wohnungen

Peter Köster, Bezirksvorsitzender der IG Bau Mülheim-Essen-Oberhausen, spricht von einem „alarmierenden Trend“. Eine Hauptursache für den Pendel-Boom sei der Mangel an bezahlbaren Wohnungen in Ballungsräumen. „Eine wachsende Zahl von Menschen kann sich die hohen Mieten und Immobilienpreise in der Stadt nicht mehr leisten“, so der Gewerkschafter. „Aber genau dort sind in den letzten Jahren besonders viele Jobs entstanden.“

Die Folge seien immer längere Staus und überfüllte Züge. Strecken von mehr als 50 Kilometern bis zum Arbeitsplatz seien für viele Pendler aus Mülheim mittlerweile gang und gäbe, betont Köster. „Dabei geht nicht nur wertvolle Zeit für Familie, Freunde und Hobbys verloren. Auch die Umwelt leidet unter der Fahrerei.“ Nach Angaben des Umweltbundesamtes geht knapp ein Fünftel aller CO2-Emissionen in Deutschland auf das Konto des Verkehrs.