Mülheim. Jörg Koch ist neuer Spitzenreiter des Bietspiels „Wer hat den längsten Weg zur Arbeit?“. Obwohl er gelassen fährt, regen ihn manche Dinge auf.
In dieser Zeit kann sich Jörg Koch über einen besonderen Jahrestag freuen: „Ich fahre seit exakt 20 Jahren diesen Weg.“ Alle Achtung! Besonders, wenn man dazu noch seinen Arbeitsort verrät. Der 60-Jährige pendelt seit mittlerweile zwei Jahrzehnten zu seinem Arbeitsplatz nach Siegburg. 93,2 Kilometer eine Strecke, 60.000 Kilometer im Jahr. Jörg Koch ist neuer Spitzenreiter unseres Bietspiels „Wer hat den längsten Weg zur Arbeit?“
Und wenn man so mit ihm spricht, dann merkt man, dass er sich wirklich freut. Denn: „Ich gehe immer noch sehr, sehr gerne arbeiten.“ Obwohl die Belastung auf seinem Arbeitsweg mit den Jahren doch auch immer größer geworden ist.
Verkehr hat sich mindestens verdreifacht
Baustellen sind dem Leiter des Einkaufs beim Energieversorgungsunternehmen Rhenag ein Graus. Das sagt er ganz offen. Dazu habe sich der Verkehr seines Empfindens nach mindestens verdreifacht.
Als Vielfahrer ist Jörg Koch stolz darauf, keinen einzigen Punkt in Flensburg zu haben. Die Fahrweise der anderen lässt ihn hingegen manchmal verzweifeln. Jörg Koch bemüht sich aber meist um Gelassenheit. „Ich freue mich immer, wenn die Sonne scheint und es trocken ist“, sagt der Vater von zwei erwachsenen Kindern. Bei Regen, Eis und Schnee ist schließlich nicht gut Auto fahren. Das weiß einer wie Jörg Koch in jedem Fall.
Meditatives Fahren mit einem Puls von 80 bis 90
Als „wahnsinnig hilfreich“ empfindet der Dümptener, dass er sich während der Fahrt auch ein Stück weit „entspannen“ kann. Mit einem Puls von 80 bis 90 fahre er dann Kilometer um Kilometer, „das ist manchmal schon fast meditativ“. Dabei hört er gerne Musik oder erledigt schon mal das eine oder andere dienstliche Telefonat. Das könnte er auch, wenn er mit dem Zug anreist. Doch: „Der Zug braucht noch länger. Da kann ich morgens besser eine Stunde im Stau stehen.“
Die schlechten Dinge, die Jörg Koch auf seinem Arbeitsweg schon gesehen hat, habe er „zum Glück vergessen“. Vielleicht hilft dem 60-Jährigen dabei auch sein „Kopfausgleich“ – die ehrenamtliche Arbeit im Vorstand des Technischen Hilfswerks im Ortsverband Mülheim zum Beispiel.