Mülheim. Nach dem Bürgerentscheid fordert die MBI, mögliche Fördergelder für die VHS zu prüfen. Die SPD will die Idee eines Bürgerzentrums verfolgen.
Nachdem die Mülheimer beim Bürgerentscheid für den Erhalt der Volkshochschule in der Müga gestimmt haben, beantragt nun die MBI-Fraktion für die Ratssitzung am Donnerstag, dass die Verwaltung „unverzüglich und möglichst noch dieses Jahr“ geeignete Förderanträge an die Programme zur Denkmalpflege und der Städtebauförderung stellt. Bereits 2017 hatte der Planungsausschuss einen ähnlichen Beschluss gefasst, dem solle nun Nachdruck verliehen werden. Der Rat wird am Donnerstag das Ergebnis des Entscheids offiziell bestätigen.
VHS-Bürgerinitiative spürt Verunsicherung der Mülheimer
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Mögliche Förderanträge könnten beispielsweise an die Denkmalerhaltung des Landes NRW, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die Wüstenrot-Stiftung und das Kulturministerium gestellt werden. Der Rat könne mit dieser Entscheidung demonstrieren, „dass zum einen er das Votum des Bürgerentscheids sehr ernst nimmt, und zum zweiten, dass er sich unverzüglich bemüht, auch die Bedenken und Ängste des Drittels der Abstimmenden zu berücksichtigen und zu verringern“.
Eben diese Bedenken erlebe laut Erich Bocklenberg die Initiative seit der Entscheidung. Viele Bürger seien verunsichert, ob das Ergebnis der Abstimmung verantwortungsvoll von Rat und Verwaltung umgesetzt wird. „Es reichen keine Lippenbekenntnisse und Ankündigungen“, sagt Bocklenberg. Es gelte, „ein gutes Konzept der Erwachsenenbildung für die VHS in der Müga zu entwickeln, das Notwendige zur Wiederinbetriebnahme zügig in Angriff zu nehmen und nicht weitere Jahre lang Stillstand zu verursachen“. Die Initiative wolle keine sofortige Komplettsanierung zu Lasten anderer Einrichtungen. Die Stadt solle „jede Strategie unterlassen, die zum baulichen Verfall und zur Aufblähung der Kosten führt“.
SPD fordert, Ideen von einem Bürgerzentrum zu prüfen
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Währenddessen fordert die SPD, Ideen für ein Bürgerzentrum mit weiteren Bildungs- und Kulturangeboten „oder eine optimale Nutzung der Büroflächen mit städtischen Leistungen“ zu prüfen. Weiter betont die Fraktion in einer Mitteilung: „Die Sanierung der Heinrich-Thöne-Volkshochschule an der Bergstraße wird in der sogenannten Prioritätenliste an erster Stelle stehen und die Umsetzung wird im gesetzlichen und finanziellen Rahmen schnellstmöglich angegangen.“
In diesem Zusammenhang sagt die Grünen-Fraktion, es sei „moralische Pflicht“ von MBI, BAMH, BfM und WIR – also den Fraktionen, die für den Erhalt der VHS geworben haben – nun zu benennen, welche Projekte im Schul- und Sportbereich verschoben werden müssen.