Mülheim. Am Evangelischen Krankenhaus Mülheim wird ein Endoprothetik-Department eingerichtet. Dr. Jörg Daufenbach wird die Abteilung ab Oktober leiten.

Das Evangelische Krankenhaus Mülheim (EKM) richtet im dritten Quartal ein neues Endoprothetik-Department in seinem Haus ein, eine besonders spezialisierte Abteilung, die sich schwerpunktmäßig um die Versorgung der Patienten mit künstlichen Gelenken kümmert. Für die Leitung der neuen Abteilung konnte zum 1. Oktober Dr. Jörg Daufenbach gewonnen werden. Der Orthopäde und Unfallchirurg bringt Erfahrung aus seiner bisherigen Wirkungsstätte in Borken mit.

Das EKM hat bereits ein zertifiziertes Endoprothetik-Zentrum, eine Abteilung unter Chefarzt Dr. Ulf Kerkhoff, der die Klinik für Unfall-, Wirbelsäulenchirurgie und Orthopädie leitet. Dieses Zentrum wird weiter ausgebaut, um mehr Fälle im Jahr behandeln zu können.

In Mülheim wird der Bedarf an künstlichen Gelenken zunehmen

Ob künstliches Knie-, Hüft- oder Schultergelenk, angesichts der Alterspyramide sieht das EKM steigenden Bedarf dieser Eingriffe in Mülheim. „Etwa ein Prozent der über 70-Jährigen benötig eine neue Hüfte, rund 0,7 Prozent der über 70-Jährigen ein neues Kniegelenk“, zitiert Prof. Dr. Heinz-Jochen Gassel aus der Statistik. Wenn die Bevölkerung altert, „werden diese Operationen zunehmen“, so der Ärztliche Direktor des EKM. Der Bedarf in Mülheim wachse, ist er überzeugt. Auch, weil es Patienten gibt, die einen Wechsel der vor Jahren eingesetzten Endoprothese benötigen. „Wir haben“, ergänzt Dr. Kerkhoff, „hier einen Versorgungsauftrag.“ Rund 350 Eingriffe rund um künstliche Gelenke werden derzeit jährlich in seiner Abteilung durchgeführt, für mehr Operationen, die künftig erwartet werden, will man durch die Spezialisierung gewappnet sein.

Endoprothesen sind Implantate, die im Körper bleiben

Die Endoprothetik beschäftigt sich mit der Implantation und dem Wechsel von künstlichen Gelenken. Endoprothesen – abgeleitet vom griechischen Wort „endo“ für innen – sind Implantate, die dauerhaft im Körper bleiben und ein beschädigtes Gelenk ganz oder teilweise ersetzen können.

Dr. Jörg Daufenbach (42), stammt aus der Eifel, studierte in Bochum und wechselt im Oktober von Borken nach Mülheim. Der Orthopäde, der in seiner Freizeit viel Sport treibt, ist verheiratet und Vater zweier Kinder.

Die neue Abteilung am Mülheimer EKM, das Department für Endoprothetik, wird von Dr. Jörg Daufenbach ab Oktober eigenverantwortlich geführt. Mit seinem Team wird er sich auf den künstlichen Ersatz von Hüft- und Knie-, sowie des seltener zu versorgenden Schultergelenks konzentrieren. Vom Erstgespräch in der Ambulanz – geplant ist eine regelmäßige Sprechstunde am Montagvormittag – bis zu Operation und Nachsorge. Regelmäßige Weiterbildungen rund um neue wissenschaftliche und technische Entwicklungen in der Endoprothetik sind für eine wiederholte Zertifizierung der Abteilung obligatorisch.

Muskelschonende und minimal-invasive Eingriffe

Im St. Marien-Hospital in Borken, Daufenbachs derzeitigen Wirkungsstätte, hat der 42 Jahre alte Orthopäde nach eigener Aussage etwa 150 Eingriffe im Jahr rund um künstliche Gelenke absolviert. Seinen Patienten in Mülheim will er muskelschonende und minimalinvasive Eingriffe beim Gelenkersatz anbieten, diese Methoden im Evangelischen Krankenhaus als Standard einführen. Der dürfte nicht nur, aber vor allem älteren Patienten nutzen, die schneller wieder auf die Beine kommen wollen.