Mülheim. Am Freitag startet die Saarner Kirmes. Viele freuen sich, einige haben weiter ein ernstes Problem mit dem aktuellen Standort in Mülheim-Broich.

Am Freitag beginnt die Saarner Kirmes, es ist der vierte Rummel auf dem Stadthallenparkplatz in Broich. Bis auf Weiteres wird das Volksfest an diesem zentralen Stadtort bleiben und wahrscheinlich bald einen anderen, neutralen Namen bekommen. Vertreter von Saarner Vereinen zeigen sich alarmiert. Sie wollen noch in diesem Sommer eine neue Kampagne für den alten Kirmesplatz starten.

Seine Stimme erhebt insbesondere der Saarner Geschichtsgesprächskreis. Dessen Sprecher Werner Rausch erklärt: „Die Kirmes unter anderem Namen in Broich ist sicher eine Bereicherung der Innenstadt und schön gelegen. Sie ersetzt aber keinesfalls eine in Saarn stattfindende ,Saarner Kirmes’“. Darum wird derzeit eine breit angelegte Unterschriftenaktion vorbereitet, mit der man ab August an die Öffentlichkeit gehen möchte.

Unterschriftenaktion von fünf Saarner Vereinen getragen

Während der Markttage im Dorf Saarn sollen Unterschriften dafür gesammelt werden, dass der Platz an der Mintarder Straße für Großveranstaltungen erhalten bleibt und die Saarner Kirmes dort künftig wieder stattfindet. Die Kampagne wird bereits von fünf Vereinen ausdrücklich unterstützt, die laut Werner Rausch insgesamt als 1000 Mitglieder in ihren Reihen haben. Neben dem Geschichtsgesprächskreis engagieren sich hier der Saarner Bürgerverein, Stammtisch „Aul Ssaan“, MGV Saarn 1869 und die Turnerschaft 1912.

Kirmesplatz wird weiter für Flüchtlingsunterkünfte gebraucht

„Auch die Politik kann an den Wünschen so vieler Saarner nicht einfach vorbeigehen“, meinen Rausch und seine Mitstreiter. Man habe alle im Stadtrat vertretenen Parteien angeschrieben und befragt, wie sie zu der Sache stehen. Lediglich die Mülheimer Grünen hätten sich dafür ausgesprochen, die Saarner Kirmes in Broich zu belassen.

Der Kirmesplatz an der Mintarder Straße wird weiterhin als Flüchtlingsunterkunft benötigt, wenngleich dort wesentlich weniger Menschen untergebracht sind als etwa vor drei Jahren. Die Stadt hat die Flüchtlingsbetreuung durch die Malteser aus Köln dort zunächst bis Ende 2019 verlängert. Danach muss neu über die Nutzung der Holzhäuser und des Areals entschieden werden.

Akteure aus dem Stadtteil kämpfen weiter für die Wiederherrichtung des Geländes als Veranstaltungsplatz. Über die Kosten machen sie sich wenig Sorgen und meinen, diese „dürften doch bereits bei Erstellung des Platzes für die errichteten Unterkünfte eingerechnet worden sein“. Wenn nicht, müssten sie vom Bund oder vom Land erstattet werden.