Beim Mülheimer Jugendfestival „Voll die Ruhr“ tritt ein graubärtiger 71-Jähriger mit Kraft-Kunststücken auf: „Hammer-Werner“ haut wieder rein.

Der Mann bleibt dran: Werner Schmidt, weitaus besser bekannt als „Hammer-Werner“, präsentiert sich im Mai bei zwei großen Stadtfesten. Am Muttertag war er bereits bei „Mülheim mittendrin“ unterwegs, am Samstag, 25. Mai, hat er „Voll die Ruhr“ auf dem Plan. Wie gehabt, führt der 71-Jährige Kraft-Kunststücke mit schwerem Gerät vor und wirbt um Spenden für schwerkranke Kinder.

Vor einigen Jahren ist der altgediente Kfz-Meister auf die Idee gekommen, mit einem Vorschlaghammer in der Hand ganz sanft und kontrolliert seine Nase zu berühren. Mittlerweile hat er mehrere Varianten dieses Tricks entwickelt, die er bei Auftritten vorführt, und ist mit einem auffälligen Dienstfahrzeug unterwegs, dem „Hammer“-Mobil. Dabei geht es Schmidt nicht nur um Entertainment, sondern er unterstützt den Verein „wünschdirwas“, mit dessen Hilfe sich schwerkranke Kinder und Jugendliche einen persönlichen Traum erfüllen können.

Auf seiner persönlichen Website hat „Hammer-Werner“ einen Spendenzähler laufen, der aktuell bei 16.100 Euro steht. „Die Summe ist mühselig zusammengekommen“, berichtet er, „über viele kleine Beträge von Bekannten oder Kunden, die von meinen Aktionen begeistert sind.“

Täglich hartes Training mit der Zehn-Kilo-Hantel

Vom Alter her könnte Schmidt schon seit einigen Jahren Rentner sein, doch er betreibt immer noch seine Autowerkstatt mit Anhängerverleih an der Saarner Straße. „Aber ich mache mir bei der Arbeit keinen Stress mehr“, sagt er, „und lass es gemütlich angehen.“ Weniger gemütlich klingt sein persönliches Trainingspensum: Nach eigener Aussage vergeht kein Tag, an dem er nicht mit der Zehn-Kilo-Hantel übt, „2000 Wiederholungen...“

Bei „Voll die Ruhr“ kann man das Urgestein mit seinem „Hammer-Mobil“ am Haus Ruhrnatur antreffen, wo er kräftig für seine Spendenaktionen werben will. Samstag um 17 Uhr darf Schmidt die Bühne auf der Schleuseninsel mit seiner kleinen Kraftshow bespielen. Angeblich hat er sich mit den mehr als elf Kilo schweren Vorschlaghämmern noch keinen Zahn ausgeschlagen, weder Nasen- noch Jochbein gebrochen. Das soll so bleiben. Der gemeinnützige Verein „wünschdirwas“, für den der Senior antritt, feiert übrigens gerade sein 30-jähriges Bestehen.