Mülheim. Der Mülheimer Unternehmer Ulrich Turck wird für sein vielfältiges Engagement geehrt. In der Altstadt möchte er noch einige Projekte angehen.

. Der Mülheimer Unternehmer Ulrich Turck ist am Sonntag mit der Ehrengabe „Jobs, der Kandidat“ durch die Mülheimer Bürgergesellschaft „Mausefalle“ ausgezeichnet worden. Der Preis geht auf das literarische Werk „Jobsiade“ des Bergarztes Carl Arnold Kortum (1745–1824) zurück.

Rund 60 Gäste waren am Sonntag zur Verleihung der Ehrengabe an Ulrich Turck in das Petrikirchenhaus gekommen. Kein zufällig ausgewählter Ort, denn das Gebäude, das im Februar 2016 auf dem Kirchenhügel eröffnet wurde, ist einer der Gründe, warum die Mitglieder der „Mausefalle“ den Mülheimer Unternehmer als Preisträger ausgesucht hatte.

Außerdem sei Turck für die Restaurierung und die Wiederaufstellung des Tersteegen-Gedenksteines verantwortlich, der lange hinter der Petrikirche ein Schattendasein gefristet habe, erklärte Ulrich Rädeker, Baas der Bürgergesellschaft „Mausefalle“.

Familienfreundlicher Betrieb

60 Gäste kamen zur Ehrung, Mülheims Oberbürgermeister Ulrich Scholten (vorne links) lobte den Preisträger ebenfalls.
60 Gäste kamen zur Ehrung, Mülheims Oberbürgermeister Ulrich Scholten (vorne links) lobte den Preisträger ebenfalls. © Martin Möller

„Als wir vergangenes Jahr abgestimmt haben, wer den Preis bekommen soll, war das Ergebnis sehr eindeutig.“ Auch die Auszeichnung als besonders familienfreundlicher Betrieb, mit dem das Unternehmen vor zehn Jahren durch das Bündnis für Arbeit ausgezeichnet wurde, spielte bei der Wahl des Preisträgers eine Rolle.

Als einen ganz besonderen Beweis für bürgerliche Anerkennung bezeichnete Oberbürgermeister Ulrich Scholten den „Jobs“ in seinem Grußwort an die Gäste und den Preisträger. „Denn hier werden Bürger durch Bürger geehrt und nicht von irgendeiner Institution“, so Scholten. „Wir sind heute auch hier, um Danke zu sagen!“

Laudator Dr. Frank Hoffmann würdigte in seiner Rede vor allem den Menschen Ulrich Turck. „Dennoch ist auch ein Blick auf das Unternehmen Turck wichtig, denn die Unternehmensgeschichte ist besonders durch einen familiären Zusammenhalt geprägt“, so Hoffmann. Es zeige, dass sich Geschäftssinn und der Sinn für Familie gegenseitig nicht ausschließen müssten. Mit seiner Stiftung und dem Bau des Petrikirchenhauses habe Turck ein Stück Mülheim wieder geschaffen. „Sie hatten eine Vision, an die viele nicht geglaubt haben“, sagte Hoffmann an den gebürtigen Mülheimer gewandt. „Ohne Ihren Anstoß und Ihr Engagement, wäre die Umsetzung nicht möglich gewesen.“

Umfangreiches Privatarchiv

Gewohnt bescheiden zeigte sich Preisträger Ulrich Turck, als er den „Jobs“ – eine Terrakotta-Figur der Mülheimer Künstlerin Ilse Otten – in den Händen hielt. „Ein Unternehmen wird geführt von vielen Mitarbeitern, und so ist der Bau des Petrikirchenhauses auch das Werk vieler Mitstreiter. Das hätte ich alleine gar nicht schultern können“, betonte der Preisträger, der lange selbst in der Altstadt gelebt hat und ein umfangreiches privates Stadtarchiv sein Eigen nennen kann.

Er habe sich sehr gefreut, als er von der angedachten Auszeichnung erfahren habe. Auch wenn er durch den literarischen Namensgeber, Hieronymus Jobs, etwas irritiert war. „Bei dem ist ja wohl alles schief gegangen, was schief gehen kann“, meinte Turck. „Als ich dann aber die bisherigen Preisträger gesehen habe, fühlte ich mich dann doch sehr geehrt.“

Großvater von acht Enkelkindern

Mittlerweile ist der Unternehmer Rentner und verbringt viel Zeit mit seiner Familie. „Bei acht Enkelkindern füllt sich die Zeit schnell“, so Turck. „Es ist in der Tat so, dass man als Rentner wenig Zeit hat.“

Dennoch möchte sich Turck die Zeit für seine zweite große Liebe und Leidenschaft wieder mehr nehmen. Seine Heimatstadt und insbesondere die Mülheimer Altstadt. „Ich wüsste da schon einige Projekte, die angegangen werden könnten.“