Mülheim. . Weniger Grippefälle in Mülheim: 238 Erkrankte wurden dem Mülheimer Gesundheitsamt bisher gemeldet. In der Saison 2017/18 waren es noch 304 Fälle.
Die Grippewelle verläuft in diesem Jahr deutlich flacher als im vergangenen, als die bisher schwerste Grippewelle der letzten zehn Jahre in Mülheim auftrat. Dennoch sind die Zahlen auch in diesem Jahr beachtlich: Dem Mülheimer Gesundheitsamt wurden bisher 238 Erkrankte für die Saison 2018/2019 gemeldet, bei denen die Influenza-Infektion nachgewiesen worden war. In der Saison 2017/2018 waren es noch 304 Fälle.
Amtsärztin Dr. Linda Oerter, die im Gesundheitsamt die Abteilung für Infektionsschutz und Umweltmedizin leitet, erinnert daran, dass in dieser Saison ein Vierfachimpfstoff verwendet wurde, also eine Mittel, das gegen vier verschiedene Grippestämme immunisiert. In der Saison davor wurde ein Dreifachimpfstoff verwendet, der ausgerechnet das Virus, das im vergangenen Winter besonders aktiv war, eben nicht abdeckte, berichtet Oerter: „Man lag knapp daneben, wie manchmal im Leben“.
Dreifachimpfstoff lag knapp daneben
Ob sich in dieser Saison mehr Menschen haben impfen lassen, kann die Amtsärztin nicht sagen, ihr persönlicher Eindruck ist aber, dass es noch mehr sein könnten. „Viele befürchten ja, dass sie durch die Grippeimpfung erst krank geworden sind“, sagt sie. Das könne aber nicht sein. Wenn allerdings die Schutzimpfung erfolgt, wenn das Immunsystem bereits geschwächt ist, dann haben, zum Beispiel, Erkältungsviren leichtes Spiel.
Bei der AOK, die mit 41.512 Mitgliedern die meisten Mülheimer krankenversichert, gibt es noch keine konkreten Zahlen über die Grippekranken in diesem Jahr , so Pressesprecher Helmut Kiedrowicz. Im Haus herrsche aber Konsens darüber, „dass es sich um einen deutlich glimpflicheren Verlauf handelt als im letzten Jahr“, so Kiedrowicz.
Grippewelle flacht wieder ab
Auch über die Inanspruchnahmen der Grippeschutzimpfung der Mitglieder wurde bisher noch keine Bilanz gezogen. Im vergangenen Jahr lag die Impfrate bei den Mülheimer AOK-Mitgliedern bei 37 %.
Laut Robert-Koch-Institut flacht die Grippewelle in ganz NRW derzeit ab. Die meisten Grippeerkrankungen gab es in dieser Saison Mitte Februar. Die Welle ist auch in Mülheim durch. Anstecken könne man sich zwar immer noch, aber: „Wir bekommen nur noch vereinzelte Meldungen“, sagt Amtsärztin Dr. Linda Oerter. Gegen die Grippe geimpft wird erst wieder ab dem Herbst.
Schon jetzt wird entschieden, welche Stämme des wandelbaren Grippe-Erregers in den Influenza-Impfstoff aufgenommen werden sollten – eine Aufgabe für die Ständige Impfkommission (Stiko).