Mülheim. . Schon 3800 Euro zugunsten krebskranker Kinder wurden am Gymnasium Mülheim-Broich gesammelt. Neuestes Geschenk für das WPE in Essen: ein Aquarium.

Im Empfangsbereich des Westdeutschen Protonentherapiezentrums Essen (WPE) steht neuerdings ein Aquarium. Seit heute Vormittag ziehen dort Fischlein ihre Kreise, vor großem Publikum wurden sie eingesetzt. Mit dabei: Klasse 8a des Gymnasiums Broich in Mülheim. Sie hat das Aquarium gespendet, als eine von zahlreichen Aktionen, mit denen die Schule besonders krebskranke Kinder im Essener Uni-Klinikum unterstützt.

Entstanden ist die Verbindung, als vor einigen Jahren Elli, eine Schülerin des Gymnasiums, an Krebs erkrankte, in der Essener Kinderonkologie behandelt wurde und von der Schulgemeinde starke moralische Unterstützung bekam. „Mittlerweile ist sie gesund und macht jetzt ihr Abi“, berichtet Sport- und Spanischlehrer Jörn Schulz. Für ihn, eigentlich Essener, beruflich mit Mülheim verbunden, war Ellis Erkrankung der Anstoß, ein eigenes soziales Projekt aufzubauen.

Soziales Projekt für Kinder: „Be Strong For Kids“

Seit fast drei Jahren läuft es unter dem Titel „Be Strong For Kids“ und zieht immer weitere Kreise. Bei der ersten Aktion hat Schulz kräftig vorlegt: Im Juli 2017 bewältigte er eine 114 Kilometer lange Stand-up-Paddling-Tour auf der Ruhr, die am Mülheimer Wasserbahnhof endete und letztlich eine Spendensumme von mehr als 13.000 Euro erbrachte. Mit dem Geld wird ein virtueller Spielplatz für die kleinen Patienten in der neuen Uni-Kinderklinik installiert.

Mittlerweile sind nach Angaben der Initiatoren durch diverse Aktionen fast 37.000 Euro zusammengekommen. Zu den wichtigsten Partnern gehört das Gymnasium Broich: „Allein 3800 Euro hat die Schule beigetragen“, sagt Jörn Schulz. Klasse 8a hat beispielsweise auf ihre weihnachtliche Wichtelaktion verzichtet und dafür das Aquarium angeschafft. Mehrere Hände waren beteiligt: So sorgte die Mutter eines an einem Gehirntumor leidenden Mädchen, das seit Wochen täglich im WPE bestrahlt wird, für die Bepflanzung und Deko. Sie ist Fachfrau, arbeitet in einem Aquaristikgeschäft.

Prof. Dr. Beate Timmermann, ärztliche Leiterin des WPE, von Hause aus Hamburgerin, wünschte den filigranen Fischen „allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel“. Im Protonentherapiezentrum, das 2013 eröffnet wurde und seine Kapazität stetig erweitert, werden aktuell 500 bis 600 Patienten im Jahr behandelt, meist erhalten sie etwa 30 Bestrahlungen hintereinander. „Ungefähr die Hälfte sind Kinder und Jugendliche“, erklärt Prof. Timmermann. Viele leiden an Tumoren im Bereich Kopf, Hals oder Knochen, die aufgrund ihrer Lage schwierig zu behandeln sind.

In Broich ist schon die nächste Spendenaktion geplant

Einigen dieser Kinder, kahlköpfig, am Rollator laufend oder halb schlafend in Gitterbetten liegend, sind die Mülheimer Gymnasiasten bei ihrem Besuch im Essener Uni-Klinikum begegnet. In Broich ist derweil schon die nächste Spendenaktion in Sicht: Seit einigen Jahren sammeln dort auch die Abiturienten für „Be Strong for Kids“.