Spendenaktion für schwerkranke Kinder: Bei einem 24-Stunden-Rennen auf Stand-up-Boards treten die Teilnehmer u.a. auf dem Baldeneysee an.
Im vergangenen Sommer paddelte Jörn Schulz auf einem Stand-up-Board (SUP) ohne Pause 112 Kilometer weit die Ruhr hinunter, ließ sich am Mülheimer Wasserbahnhof feiern und sammelte mit dieser Aktion mehr als 13 200 Euro Spenden für die Universitäts-Kinderklinik in Essen.
Das ist jetzt mehr als dreizehn Monate her und war der Beginn seiner Initiative „Be Strong For Kids“, die mittlerweile von zahlreichen Sponsoren und Privatleuten, darunter viele aus der Sport-Szene, getragen wird. Und so soll die nächste Aktion, die jetzt ansteht, kein Solo werden, sondern ein Teamwettkampf, wieder auf SUP-Brettern, aber auf extra großen. Ausdauer ist erneut gefragt, denn Jörn Schulz, im Hauptberuf Sport- und Spanischlehrer am Gymnasium Broich, will ein 24-Stunden-Rennen organisieren, bei dem zwei Städte gegeneinander antreten. Gefahren wird zeitgleich auf dem Baldeneysee in Essen und auf der Havel in Potsdam, Start ist am Samstag, 1. September, um Punkt 14 Uhr.
SUP-Kurs im Sportunterricht
Gepaddelt wird rund um die Uhr, dabei treten, wie in einer Staffel, verschiedene Teams hintereinander an und legen jeweils einen zwei Kilometer langen Rundkurs zurück. Dann wird gewechselt. Im Idealfall mobilisiert jede Stadt 48 Mannschaften, aber davon ist man momentan noch ein ganzes Stück entfernt. Möglich, dass einige Aktive mehrere Runden fahren müssen, also mehrere „Slots“ kaufen.
Jedenfalls gilt: Wer am Ende die meisten Kilometer bewältigt hat, Essen oder Potsdam, darf entscheiden, für welches Projekt gespendet wird. Beide Male stehen kranke Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt: In Essen soll eine Familienschulung für chronisch nierenkranke Kinder unterstützt werden, in Potsdam die „Brückenklasse“, ein heil- und sonderpädagogisches Schulangebot. Wer nicht selber paddeln möchte, kann die Aktion auch durch Spenden für jeden bewältigten Kilometer unterstützen.
Jörn Schulz, der mit seiner Frau und zwei kleinen Töchtern in Essen lebt, liegt seine Initiative „Be Strong For Kids“ offensichtlich sehr am Herzen: „Das ist mein drittes Kind“, sagt der 35-Jährige.
Abiturjahrgang 2018 hat kräftig gespendet
Aber die Organisation des Städte-Wettkampfs, die ganz überwiegend auf seinen Schultern lastet, habe ihn an die Grenzen der Belastbarkeit gebracht. „Der Sport selber kommt momentan zu kurz“, sagt er, „das, was ich eigentlich liebe.“ Speziell mit seiner Begeisterung fürs Stand-up Paddling hat er auch Jugendliche am Gymnasium Broich schon angesteckt. Dort baute Schulz jetzt im Sommer einen zweiwöchigen SUP-Kurs in den Sportunterricht ein.
Schüler der Stufen zehn und elf trainierten auf der Ruhr. In Badesachen statt Neoprenanzügen, denn das Wetter war heiß und das Flusswasser wärmer als sonst. „Die Jugendlichen waren total begeistert, manche haben sich sogar bedankt.“ Auch im nächsten Schuljahr soll, in Kooperation mit dem Sportverein KHTC, Drachenboot- und SUP-Fahren am Gymnasium Broich angeboten werden.
Der Abiturjahrgang 2018 hat, wie sein Vorgänger, wieder kräftig für die Initiative des Sportlehrers gespendet. „Be Strong For Kids“ soll eine langfristige, nachhaltige Sache sein. „Die Idee ist, auf jeden Fall weiterzumachen“, sagt Schulz. „Aber alleine kann ich das nicht stemmen.“
>> Auch SUP-Neulinge können teilnehmen
Antreten können Teams, die möglichst aus sechs Personen bestehen (mit fünf oder vier Leuten funktioniert es aber auch). Jede Mannschaft paddelt etwa 30 Minuten, dann wird gewechselt.
Teilnahmebedingungen sind: Schwimmfähigkeit und ein Mindestalter von zwölf Jahren. Vorkenntnisse im Stand-up-Paddling sind nicht nötig, jeder bekommt vorher eine Einweisung.
Der Ticketpreis beträgt 90 Euro pro Team, 15 Euro pro Person. Zusätzlich kann man pro Kilometer zahlen. Das Geld fließt komplett in den Spendentopf, versprechen die Organisatoren. Ausführliche Infos und Anmeldung auf www.bestrongforkids.de.