Essen. . Jörn Schulz fuhr über 100 Kilometer auf der Ruhr und sammelte Geld für kranke Kinder ein. Was die Uniklinik nun mit der Spendensumme macht.
- Der Essener Jörn Schulz fuhr auf einem Brett 112 Kilometer am Stück die Ruhr entlang
- Er und warb so über 13 000 Euro für die Stiftung der Uniklinik ein
- Diese will mit dem Geld einen virtuellen Spielplatz für kranke Kinder einrichten
Zu guter Letzt ist die Spendensumme doch noch deutlich größer geworden: Genau 13 203,47 Euro konnte Jörn Schulz an die Essener Kinderklinik überweisen. Damit fand eine Aktion ihren Abschluss, für die der 34-jährige Wassersportler aus Essen monatelang auf dem Baldeneysee trainiert, ruhelos geworben und körperlich alles gegeben hat. Per Stand-up-Paddling (SUP) ist der Sportlehrer an einem Juli-Samstag 112 Kilometer auf der Ruhr gefahren, von Wickede bis Mülheim, an einem Stück, für den guten Zweck.
„Be Strong for Kids“ hat der Vater von zwei kleinen Töchtern seine Kampagne genannt. Den Anstoß gab die Krebserkrankung eines Mädchens an seiner Schule, einem Mülheimer Gymnasium, die ihn persönlich tief bewegte. Schulz wollte einen eigenen Beitrag leisten, um das Leid kranker Kinder zu lindern, und fand auf seinem Weg eine Menge Unterstützer und Sponsoren, darunter Freunde, Firmen, Kollegen.
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Am Aktionstag selber wollte er eigentlich bis zur Ruhrmündung in Duisburg paddeln, 125 Kilometer weit, schaffte es jedoch nicht ganz, weil die Dunkelheit einbrach. Aber der Kraftakt war auch so effektiv, die 10 000-Euro-Marke wurde deutlich übertroffen.
Uniklinik will virtuellen Spielplatz von dem Geld einrichten
Symbolisch übergeben wurde die fünfstellige Spende bereits in den Sommerferien: Jörn Schulz organisierte eine Feier im Seaside Beach für kleine Patienten aus der Kinderklinik, Geschwister und Eltern, mit gemeinsamer Rundfahrt auf einem Schiff der Weißen Flotte. 12 213,42 Euro standen da noch in übergroßen Zahlen auf dem SUP-Brett, das den Ausdauerathleten über den Fluss getragen hat. Rund tausend Euro sind seither noch hinzu gekommen.
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Der Verwendungszweck dieses Geldes ist eindeutig bestimmt: In der neuen Uni-Kinderklinik, deren Bau bereits begonnen hat, soll ein weiterer virtueller Spielplatz eingerichtet werden. Der erste dieser Art, spendenfinanziert, rund 12 000 Euro teuer, wurde bereits Anfang Juli im Eingangsbereich der jetzigen Klinik eröffnet: ein Modellprojekt, mit dem auch schwerkranke Kinder zu aktiver Bewegung motiviert werden sollen.
Die Spende von Jörn Schulz und seinen Unterstützern sei mittlerweile eingegangen, bestätigt Jorit Ness, Geschäftsführer der Stiftung Universitätsmedizin Essen, und klingt erfreut: „Es war das besondere Anliegen von Herrn Schulz, etwas Nachhaltiges zu unterstützen.“ Bis der Neubau errichtet und der virtuelle Spielplatz tatsächlich installiert werden kann, müssen sich Kinder und Spender allerdings wohl noch dreieinhalb Jahre lang gedulden.