Mülheim. Fraktionen von CDU und BAMH wollen Schilder als ersten Schritt für die Sicherheit auf Mülheimer Friedhöfen. SPD stimmte dagegen für Gesamtkonzept.

Mehr Sicherheit durch bauliche Veränderungen wie Zäune, Schließdienste, Notruftafeln und Notrufsäulen auf den Mülheimer Friedhöfen würde sehr kostspielig werden für die klamme Stadt: Zwischen 150.000 und 300.000 Euro würde es kosten, alle Friedhöfe in Mülheim auszustatten, rechnete Sylvia Waage, Leiterin des Amtes für Grünflächenmanagement und Friedhofswesen, den Politikern im Ausschuss für Bürgerangelegenheiten, Sicherheit und Ordnung (BSO) vor.

So sehen die Notruftafeln an der Ruhr aus.
So sehen die Notruftafeln an der Ruhr aus. © Jörg Schimmel

Allein finanzierbar, so Waage, seien Notruftafeln, wie sie schon am Leinpfad und auch entlang der Laufstrecken des MSS stehen. Die Schilder sind mit Ziffern versehen, die bei einem Notruf durchgegeben werden können und dann den Rettern helfen, den richtigen Weg zu finden.

60 dieser Din-A4-Tafeln für alle Friedhöfe kosten rund 850 Euro, Stahlpfosten, Montage und Betonfundament inklusive. Ein Vorschlag, den Markus Püll, dessen CDU-Fraktion das Thema Sicherheit auf Friedhöfen angestoßen hatte, aufgriff. Zumindest an entlegenen Stellen sollten diese Möglichkeiten geschaffen werden, schlug er vor, denn es könnte ja auch sein, dass sich dort jemand verletze und Hilfe benötige. Die BAMH-Fraktion unterstützte das.

SPD wünscht Fortführung des Gesamtkonzeptes

Die SPD wünschte sich aber eine Fortführung des Gesamtkonzeptes zur Sicherheit auf den Friedhöfen. Dieser Antrag wurde bei der Abstimmung mehrheitlich entschieden, womit sich die einzelne Abstimmung über die Notruftafeln erübrigt hatte.

Nach der Ausschusssitzung äußerte BAMH-Fraktionschef Jochen Hartmann Unverständnis, nannte die SPD-Fraktion in einer Pressemitteilung gar ein „Sicherheitsrisiko“. Mit einem Gesamtkonzept werde „die Sicherheit auf den Friedhöfen auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben“, kritisierte Hartmann.

Polizei: Keine Auffälligkeiten auf Friedhöfen

Während die CDU berichtete, von den Bürgern immer wieder über ihre Unsicherheit auf den Friedhöfen angesprochen zu werden, hatte die SPD im Ausschuss wissen wollen, ob es aktuelle Vorfälle auf den Friedhöfen gegeben hätte. „Uns liegen keine Meldungen vor, Schäden oder Bedrohungen wurden nicht gemeldet“, sagte Amtsleiterin Waage.

Polizeioberrätin Claudia Schepanski, die Chefin der Mülheimer Polizeiinspektion, ergänzte im Ausschuss: „Aus polizeilicher Sicht sind die Friedhöfe unauffällig.“