Mülheim. . Mehr Sicherheit auf Mülheimer Friedhöfen: Verwaltung hat verschiedene Vorschläge geprüft. Kosten würden zwischen 150.000 und 500.000 Euro liegen.

Mehr Sicherheit auf den Mülheimer Friedhöfen zum Schutz vor Vandalismus und Belästigungen – diese Forderung aus der Politik sollte die Verwaltung mit einem Konzept beantworten. Nach der Prüfung möglicher Maßnahmen gibt es nun eine Liste, die in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Bürgerangelegenheiten, Sicherheit und Ordnung (BSO) am Montag diskutiert werden kann. Die Kosten für mehr Sicherheit dürften zwischen 150.000 und 500.000 Euro liegen.

Ob neben dem Hauptfriedhof künftig auch die anderen städtischen Friedhöfe abends abgeschlossen werden können, ist noch immer nicht geklärt, da sich bisher niemand finden konnte, der das ehrenamtlich, also unentgeltlich tut. Wird diese Aufgabe fremd vergeben, kommt die Verwaltung auf Kosten von ca. 120.000 € im Jahr.

Kooperation mit Langzeitarbeitslosen

Die Verwaltung schlägt dafür alternativ eine Kooperation mit der Paritätischen Initiative für Arbeit (Pia) vor. Im Rahmen des neuen Arbeitsmarktprogramms für Langzeitarbeitslose könnte so möglicherweise nicht nur der Schließdienst durchgeführt, sondern auch Präsenz auf Friedhöfen gezeigt sowie Hilfe bei den Wegen zur Grabstätte angeboten werden.

Umsonst ist das nicht zu haben: Laut Pia fielen für ein Team von vier Mitarbeitern, ausgestattet mit Autos und Handy, monatliche Kosten in Höhe von 2323,59 Euro an. Voraussetzung wäre, so die Stadt, zudem eine verbindliche Beschäftigung von 60 Monaten und eine Förderung durch die Sozialagentur.

Bauliche Maßnahmen nötig

Um Friedhöfe abends verschließen zu können, seien bauliche Maßnahmen nötig. In Broich wären das Zäune und Extra-Tore am Eingang Heuweg. Die Kosten werden auf 20.000 Euro geschätzt. Der Friedhof Styrum wäre auch durch neue Tore und Zäune abzutrennen. Kosten: rund 15.000 €. Mit Protesten der Anwohner sei zu rechnen, schätzt die Verwaltung. Denn in Styrum führt von der Augustastraße zur Oberhausener Stadtgrenze ein (nicht öffentlicher) Weg über den Friedhof, der von den Bürgern gern als Abkürzung genutzt wird.

Die Kosten für rund 60 Notruftafeln, wie sie auch am Leinpfad und entlang der Laufstrecken des MSS stehen, wären überschaubar: Rund 850 Euro würde alle Tafeln kosten, Montage und Betonfundament inklusive. Notrufsäulen hingegen kämen weitaus teurer: Eine Säule kotet ab 3000 Euro, je nach Funktion könne das sogar bis in den fünfstelligen Bereich gehen. Der Anschluss an eine Stromversorgung ist dabei noch nicht mit enthalten.

Keine Mittel für Sicherheitskonzept

Die Kosten für Zäune, mehr Beleuchtung, Video-Überwachung und Kontrollgänge durch Ordnungskräfte wurden noch nicht von der Verwaltung überprüft, die darauf hinweist, dass im Haushalt für die kommenden Jahre keine Mittel für eine Umsetzung eines Sicherheitskonzeptes bereitstehen.

Das fehlende Geld sieht auch die CDU, die die Diskussion um mehr Sicherheit auf den Friedhöfen angestoßen hat. „Man sollte versuchen, ein, zwei Pilotprojekte zu initiieren, vielleicht mit Sponsoren“, schlägt Ratsherr Markus Püll (CDU) vor. Er denkt daran, auf dem Hauptfriedhof oder in Broich vielleicht eine Säule oder Tafel aufzustellen: „Es geht um die entlegenen Ecken, wo es unbelebt ist.“

Die Kosten liegen bei mindestens 150.000 Euro

Bereits bei einer „kleinen Lösung“ mit Schließzeiten und Notruftafeln würden sich die Kosten auf etwa 150.000 Euro brutto addieren, hat die Stadtverwaltung ausgerechnet.

Eine „große Lösung“ mit Notrufsäulen und Schließzeiten läge zwischen 300.000 und 500.000 Euro. Wartungs- und Unterhaltungskosten sowie Mittel für Stromversorgung und telefonische Aufschaltung sind dabei noch nicht berücksichtigt.