Mülheim. . Die Mülheimer Rektorin findet: Schüler sollten mit Kopf, Herz, Hand und Lust lernen. Sie möchte die Kinder auch zur Demokratie erziehen.

„Eine Schulleiterin muss Visionärin sein“, findet Diana Nelsen. Sie müsse die Impulse aus dem Kollegium und eigene Ideen aufgreifen und umsetzen. „Außerdem sollte sie die Lust, die sie selber auf Neues hat, auf das Kollegium übertragen. Unser Ziel muss es sein, die Lernchancen der Kinder ständig zu verbessern“, erklärt die 47-Jährige, die seit Ende Februar die Gemeinschaftsgrundschule an der Trooststraße lenkt.

Rund 200 Kinder gibt es dort – und ein 15-köpfiges Kollegium. Diana Nelsen unterrichtet vor Ort schon seit 2000 – und möchte „eigentlich nirgendwo anders arbeiten“. „Ich hatte immer schon Interesse daran, Schulleiterin zu werden. Um wirklich eine Leitungsfunktion zu übernehmen, hätte ich aber die Schule wechseln müssen. Ich habe entschieden, lieber hier zu bleiben“, sagt sie. 2015 wurde sie an der Trooststraße dann doch Konrektorin und kurz darauf auch kommissarische Leiterin.

Lehrprogramme systemisch verankern

„Die Grundschule sollte die Heterogenität in der Gesellschaft als Herausforderung und Chance sehen. Auch wir haben eine gemischte Schülerschaft. Es ist unsere Aufgabe, jedes Kind zu sehen und es in seinen besonderen Talenten, aber auch seinen Schwächen zu fördern“, meint Diana Nelsen. Wichtig ist ihr, dass die Schüler mit allen Sinnen lernen – mit „Kopf, Herz und Hand“. Und dass sie teamfähig und selbstständig werden und lernen, mit den vielen Informationen umzugehen, die den Menschen heute zur Verfügung stehen.

Die neue Schulleiterin will Lehrprogramme systemisch verankern, damit die Förderung für alle Kinder gleich ist, unabhängig von der Lehrkraft. Sie möchte außerschulische Institutionen wie das Haus Ruhrnatur oder die Stadtbücherei ins Haus holen, mit Hilfe von Spenden wurde gerade auch eine Schulbücherei eingerichtet. Auch ein Schülerparlament hat Diana Nelsen neben den Klassenräten eingerichtet, damit die Kinder lernen, wie Demokratie funktioniert. Das Schülerparlament beschäftigte sich kürzlich damit, wie der Schulhof nun, wo die Pavillons für die OGS dort stehen, optimal genutzt werden kann. „Ich bin froh, dass die OGS jetzt nicht mehr auf dem Kirchenhügel, sondern hier bei uns ist. So können wir viel besser kommunizieren und kooperieren“, findet die Rektorin.

Prinzip „Schüler helfen Schülern“ ausweiten

„Schüler helfen Schülern“ ist ein Prinzip an der Trooststraße, das ihr schon immer gefallen hat – und das sie ausweiten möchte. Es soll dann nicht nur Sprachpaten geben, also Schüler, die mit Flüchtlingskindern Sprachübungen machen, sondern auch andere Helfer, die bei anderen Schwierigkeiten coachen. Vom Digitalpakt erhofft man sich, die Anbindung ans Internet und vielleicht auch ein paar Tablets.

Diana Nelsen liebt ihren Beruf und die Schulkinder. In ihrer Freizeit kümmert sie sich um ihre zwei Katzen, sie näht und reist gerne.

Wissenswertes zur Schule

Die Grundschule an der Trooststraße sucht eine(n) neue (n) Konrektor/Konrektorin. Die Stelle ist ausgeschrieben.Die Rektorin freut sich über die rege Elternschaft, die z.B. ein internationales Elterncafé organisiert oder Übersetzer für Elternsprechtage stellt.

Eingeführt werden soll eine Zukunftswerkstatt, in der Lehrer/Eltern/Schüler gemeinsam Perspektiven erarbeiten.