Mülheim. . Dank der Spende des Freundeskreises Mülheimer Künstler für Kinder in Höhe von 6000 Euro hat die Schule ihre neue Bücherei eröffnet.
Es ist als Leseförderung für Grundschüler gedacht, doch eigentlich ist es ja zunächst einmal eine Rechenaufgabe: Wieviele Kinderbücher können für 6000 Euro angeschafft werden? Die Schüler und Lehrerinnen der Grundschule an der Trooststraße kennen die Antwort: Es sind etwa 700 Exemplare. Um diese Anzahl ist die Schulbücherei in den vergangenen Wochen angewachsen. Dank der Bücherspende, die durch den Verkauf des Wochenkalenders des Freundeskreises Mülheimer Künstler für Kinder ermöglicht wurde.
Seit mehr als zehn Jahren spendet der Freundeskreis den Verkaufserlös an Mülheimer Grundschulen, damit diese zum einen ihren Bücherbestand erweitern, zum anderen aber auch, damit die Kinder die Möglichkeit bekommen, frühzeitig den Umgang mit Büchern zu erlernen – in ihrem vertrauten Umfeld an ihrer Schule. „Wir unterstützen Grundschulen, damit wir Kinder auf den Weg bringen, zu lesen. Das ist wichtig für das ganze Leben“, betont Birte-Marie Loehr, Vorsitzende des Freundeskreises. „Das Ziel ist es, die Lesemotivation dort zu wecken, wo sie geweckt werden muss: in der Grundschule“, sagt Schulleiterin Diana Nelsen. „Deshalb ist es so wichtig, dass die Menschen diesen Kalender kaufen.“ Auch für die Zukunft.
Schüler beschrifteten Bücherkisten
Seit den Herbstferien haben die Klasse 4a und ihre Klassenlehrerin Simone Schick den ehemaligen Musikraum der Schule auf Vordermann gebracht. Unterstützt durch das Lehrerkollegium und engagierte Eltern wurden neue Regale aufgestellt, die Schüler bastelten Lesezeichen, Wegweiser und beschrifteten Bücherkisten. Zum Schluss räumten die Kinder die neue Schulbücherei ein und dekorierten sie. „Aus diesem Raum ist etwas ganz Besonderes geworden. Hier verweilt man nun gerne. Das erfüllt mich mit großer Freude“, sagt Simone Schick.
Jetzt stehen Bücher in den Regalen wie „School Survival – Die schlimmsten Jahre meines Lebens“ und „Mein Lotta-Leben. Wie belämmert ist das denn?“ – das Lieblingsbuch von Nele. „Ich liebe es, weil es sehr ironisch ist. Die Autorin meint das gar nicht ernst. Es ist lustig geschrieben und mit vielen Bildern“, beschreibt die Viertklässlerin.
Wissen, wie ein Lexikon funktioniert
Von Kindern für Kinder hieß das Motto, nachdem die Bücher für die Schulbücherei ausgewählt worden sind. Auf der Klassenfahrt der 4a wälzten die Grundschüler Kataloge und durchforsteten die Vorschlagslisten von Brigitta Lange von der Saarner Buchhandlung Hilberath & Lange. Sie setzte den Schwerpunkt ihrer Auswahl auf Sachbücher und auf noch relativ unbekannte Kinderbücher. „Wichtig ist, dass Kinder Zugriff auf Bücher haben. Es ist doch schrecklich, wenn Kinder das Googlen lernen, aber nicht wissen, wie ein Lexikon funktioniert“, sagt Lange, die sich auch darüber freut, „dass jede Klassenstufe ein bestimmtes Bücherkontingent bekommen hat und keine Klasse zu kurz gekommen ist.“
Birte-Marie Loehr vom Freundeskreis hat die nächste Grundschule bereits auserkoren, verraten möchte sie diese allerdings noch nicht. Das Geheimnis wird wohl erst im kommenden Sommer gelüftet.