Mülheim. . Nur an der Schildbergschule in Dümpten richtet die Stadt Mülheim im Sommer eine zusätzliche Gruppe ein. Die Mittel im Haushalt sind gedeckelt.
Der knapp gestrickte Haushalt zeigt nun weitere Folgen für die Offene Ganztagsbetreuung: Im Dezember beschloss die Mehrheit im Rat, die Kita-Gebühren nicht anzuheben und auch das Personal für den OGS nicht zu kürzen. Doch für Eltern, die Betreuung für ihre Kinder suchen, wird es knapp, der Bedarf ist weiterhin hoch. Jetzt soll die Schildbergschule zwar um eine OGS-Gruppe mit wenigstens 20 Plätzen erweitert werden, doch die Mittel dazu muss sie selbst „erwirtschaften“.
So heißt es im Beschluss für den kommenden Bildungsaussschuss am Montag, 28. Januar. Das bedeutet: Die Schule muss die gleichen Mittel nun auf eine Gruppe mehr verteilen, denn der sogenannte Trägerzuschuss, den die Stadt für den Offenen Ganztag zur Verfügung stellt – das sind circa 5,2 Millionen Euro – wird nun auf 100 statt 99 Betreuungsgruppen umgelegt. Jede Gruppe muss also künftig mit etwa 530 Euro weniger auskommen. Hinzu aber kommen Elternbeiträge und Landesmittel.
Grundschule Krähenbüschken: 32 OGS-Plätze fehlen
Die Schildbergschule ist nicht die einzige, die den hohen Druck von Eltern auf der Suche nach Betreuungsplätzen zu spüren bekommt. Auch am Krähenbüschken gibt es gemäß Umfrage gut 32 Nachfragen nach Betreuung, die man nun abweisen und auf andere Schulen verteilen muss. Denn noch fehlen die Räumlichkeiten. Für die Leiterin ein offenbar heikles Thema – Fragen der Redaktion nach den Kriterien, nach denen Plätze vergeben werden, wimmelte sie am Donnerstag mit Verweis auf die Schulbehörde ab. Dabei sind es die Schulleiter, nicht die Behörde, die über Aufnahme oder Abweisung von Kindern entscheiden.
Gut 123 Plätze fehlen laut einer Umfrage der Verwaltung in der Stadt – wo diese noch unterkommen können, bleibt ungeklärt. Das Problem dabei ist – neben der Finanzierung –, dass für die Einrichtung einer weiteren Gruppe wenigstens 20 Kinder notwendig sind.
In Dümpten und Stadtmitte ist der Mangel am größten
Je nach Stadtteil fällt der Bedarf an Betreuungsplätzen durchaus unterschiedlich aus. Die meisten Plätze fehlen etwa in Dümpten (44) und Stadtmitte (37), die wenigsten in Saarn und Heißen. Oft aber liegen die Anfragen an den einzelnen Schulen unter der Mindestgruppenstärke. Während in Dümpten 44 Plätze an vier Schulen fehlen, sind es in Stadtmitte 37 an drei Schulen, in Saarn hingegen nur vier Plätze, in Heißen sechs. An manchen Schulen, etwa an der Trooststraße, sind zudem schlicht die räumlichen Möglichkeiten nicht vorhanden, um eine weitere Gruppe einrichten zu können, erläutert Uwe Alex vom Amt für Jugend und Schule.
An der Grundschule Heinrichstraße werden aufgrund der hohen Nachfrage inzwischen Plätze nur an Kinder vergeben, deren Eltern beide Vollzeit berufstätig sind oder deren Mütter oder Väter alleinerziehend sind. „Andere Aufnahmekriterien wie soziale Gesichtspunkte können nicht mehr berücksichtigt werden“, heißt es.
>> SCHULWEG UND GESCHWISTER WERDEN BERÜCKSICHTIGT
Gemeinhin werden etwa auch die Schulwegzeit für eine Aufnahme berücksichtigt, klärt Uwe Alex vom Amt auf, das Verhältnis von Jungen und Mädchen an einer Schule oder ob bereits ein Geschwisterkind aufgenommen wurde. „Wenn ein Kind nicht aufgenommen werden kann, nimmt die Schulleitung Kontakt zu einer Nachbarschule auf, um zu prüfen, ob dort ein Betreuungsplatz verfügbar ist.“
Die Mindestgröße für eine Gruppe beträgt 20 Kinder.