Mülheim. . Noch verhandelt der Mülheimer Sportservice mit dem Land über die Förderung für die geplante Dreifach-Turnhalle an der Südstraße. Die Zeit drängt.

Der Baubeginn für die Dreifach-Turnhalle an der Südstraße ist weiterhin offen. „Wir führen zurzeit Gespräche mit der Staatskanzlei in Düsseldorf über Förderungen“, sagt die Leiterin des Mülheimer Sportservice, Martin Ellerwald. Offen ist, mit welchen Zuschüssen die Stadt für das Gebäude rechnen kann. Dabei gehe es vor allem darum, welche Flächen und Einrichtungen der Sporthalle das Land bezuschussen wird.

90 Prozent der förderungswürdigen Flächen würde das Land tragen, weil Mülheim eine hoch verschuldete Kommune ist. Auf die Sporthalle wartet vor allem die Luisenschule, die den Titel Sportschule NRW trägt. Aber auch Vereine würden von dem Bau profitieren.

Architekturbüro hat Vorentwurf mit Varianten vorgelegt

Vor gut einem Jahr wurde von der Stadt bereits ein Generalplaner für das Bauwerk beauftragt. Das Architekturbüro hat einen Vorentwurf mit Varianten vorgelegt. Nach Vorstellungen und Wünschen der Stadt würde die Dreifachhalle 9,2 Millionen Euro kosten. Die ursprünglichen Pläne aus dem Jahr 2015/2016 haben sich als nicht machbar herausgestellt. Die Halle sollte damals für sechs Millionen Euro, bei einer Landesförderung von 4,8 Millionen Euro, errichtet werden.

In der Zwischenzeit sind die Baukosten kräftig gestiegen. Und das Land fordert, dass Hallen der NRW-Sportschulen über einen Kraftraum und einen Besprechungsraum verfügen müssen. Das war im bisherigen Raumprogramm nicht vorgesehen. Vereine haben zudem den Wunsch geäußert: Wenn schon eine so große Halle gebaut wird, dann bitte mit Tribüne. Hinzu kommt, so Martina Ellerwald, dass das Baugrundstück an einem Hang liege. Auch das erhöhe den Preis. „Unser Ziel ist es, dass der städtische Anteil an den Kosten möglichst gering gehalten wird.“

Widerspruch kommt aus der Politik

1,2 Millionen Euro an städtischen Geldern hat ihr die Politik bisher für den Bau genehmigt. Dabei gab es aber auch Widerspruch und Kritik, weil die Stadt so hoch verschuldet ist. Unstrittig ist der Bedarf der Halle. Ohnehin fehlen in Mülheim Hallenkapazitäten in deutlich größerem Ausmaß. Doch diese 1,2 Millionen, so Martina Ellerwald, werden am Ende wohl nicht reichen. Sie werde daran arbeiten, die städtischen Mittel durch Einsparungen an anderer Stelle bereitstellen zu können.

In den nächsten Wochen will der Sportservice mit den Düsseldorfern quasi jeden Quadratmeter und jeden Raum nach Förderungswürdigkeit abklopfen. Gegenwehr könnte es dabei bei der Tribüne geben, weil das Land sagt, für den Schulsport ist eine Tribüne nicht erforderlich. Im Sommer möchte Martina Ellerwald Klarheit haben, um auch Richtung Luisenschule signalisieren zu können, wann der Schulsport in der neuen Halle erfolgen kann. Ursprünglich hatte man am Gymnasium auf das Jahr 2020 gehofft, dann auf 2021. Jedes Jahr kommt an der Luisenschule eine weitere Sportklasse hinzu. Derzeit müssen viele Schüler für den Sportunterricht auf weit entfernte Hallen ausweichen.

>> LISTE SANIERUNGSBEDÜRFTIGER HALLEN

Das Sporthallenangebot ist nicht ausreichend. Viele Schulen haben Kapazitätsprobleme, viele Vereine wünschten sich mehr Trainingszeiten. Der Mülheimer Sport-Service, unter dessen Regie die Sportstätten stehen, kommt auf einen Fehlbedarf von annähernd sechs Dreifachturnhallen, um Schulen und Vereine ausreichend bedienen zu können.

Folgende Turn- und Sporthallen stehen im Investitionsprogramm des Immobilien-Service für die nächsten Jahre: Halle Wilhelm-Busch-Schule, Sanierung Halle Boverstraße, Sanierung Halle Ludwig-Wolker-Straße, Neubau Halle Prinzeß-Luise-Straße, Sanierung der Hallen Mühlenfeld, Borbecker Straße, Klostermarkt, Hochfelder Straße sowie Elsenborner Weg.