Mülheim.. Viele Schulen in Mülheim klagen über Raumprobleme, Unterrichtsausfall und lange Anfahrten. Nun hoffen die Schulen auf eine neue Dreifachturnhalle.

Das Sporthallenangebot in Mülheim ist nicht gerade preiswürdig. Viele Schulen haben Kapazitätsprobleme. Es fehlen Hallen in der Stadt. Der Mülheimer Sport-Service, unter dessen Regie die Sportstätten stehen, kommt auf einen Fehlbedarf von annähernd sechs Dreifachturnhallen, um alle Schulen und Vereine ausreichend bedienen zu können. Besonders betroffen von dem Mangel ist das größte Gymnasium in der Stadt, die Luisenschule: „Zurzeit reichen die Sportstätten in Schulnähe nicht einmal für den Regelunterricht“, kritisiert die Vorsitzende der Schulpflegschaft, Claudia Brock.

Die Luisenschule – im vergangenen Jahr zur Sportschule NRW ernannt – spürt die Misere am deutlichsten. Eltern. Lehrer und Schüler hoffen daher inständig, dass der Stadtrat in seiner heutigen Sitzung der Errichtung einer neuen Dreifachsporthalle an der Südstraße zustimmt, die das Land mit etwa 4,8 Millionen Euro fördern würde. Doch die Entscheidung ist angesichts der Mülheimer Haushaltskrise ungewiss. Die Leiterin des Sport-Service, Martina Ellerwald, betont allerdings: „Wir brauchen heute eine Entscheidung.“ Bei einem Nein wird die Luisenschule bei den Anmeldungen Ende Februar keine Schüler für Sportklassen aufnehmen können.“

Schüler müssen zum Sport auf "Reisen" gehen

Durch den Status Sportschule NRW besteht für die Stadt „die einmalige und wahrscheinlich auch letztmalige Möglichkeit“, kostengünstig für ausreichende Sportstätten in Schulnähe Sorge zu tragen“, so Claudia Brock und Luis Schmitz Contreras von der Schülervertretung. Um den Schulsport derzeit halbwegs abzudecken, weicht das Gymnasium auf die RWE-Halle aus. Doch in letzter Zeit wurde diese Halle vermehrt für Veranstaltungen vermietet, die Stadt braucht die Einnahmen. „Eine Zwickmühle“, wie Martina Ellerwald bedauert. Eine Folge der Vermarktung ist Unterrichtsausfall. Eine weitere Sportstätte für die Luisenschüler ist die Harbecke-Halle, jedoch fünf Kilometer entfernt. Durch die Fahrzeit verkürzt sich der Sportunterricht, und oft gibt es dort erst freie Kapazitäten ab 16 Uhr. Spaß macht das keinem.

Ähnliche Probleme kennen Schüler und Lehrer auch am Schulzentrum Broich, wo 2100 Schüler lernen. Zwei Sporthallen gibt es dort, wovon eine in einem „schrecklichen“ Zustand ist. „Wir brauchen zumindest eine Sanierung von Grund auf. Manche Sportarten können wir gar nicht mehr durchführen“, sagt der Leiter der Realschule, Wolfgang Dahmen. Auch die Broicher müssen ihre Schüler zum Sport auf „Reisen“ durch die Stadt schicken. Zumindest eine neue Sporthalle, so die Schulpflegschaft der Luisenschule, und die Sanierung in Broich würden für mehrere Schulen eine Entspannung bringen.