Mülheim. . Beim Verwaltungskonzept für die Sicherheit auf Mülheimer Friedhöfen sind Kosten für Zäune oder Videoüberwachung noch gar nicht berücksichtigt.

Mehr Sicherheit auf Mülheimer Friedhöfen zum Schutz vor Vandalismus und Belästigungen der Passanten forderte vor allem die CDU-Fraktion in verschiedenen Ausschüssen. Die Politik hatte die Verwaltung damit beauftragt, ein Sicherheitskonzept für die Friedhöfe zu erstellen. Nach einem Ortstermin mit Vertretern mehrerer Ratsfraktionen auf dem Dümptener Friedhof legt die Stadt nun einen ersten Sachstandsbericht vor, den die Politik Freitag im Ausschuss für Bürgerangelegenheiten, Sicherheit und Ordnung diskutieren kann.

Ob die städtischen Friedhöfe künftig regelmäßig abgeschlossen werden können, wird derzeit noch geprüft. Denn dafür müsste Personal vorgehalten werden. Aktuell werden die vorhandenen Schließzylinder nach und nach bis zum Frühjahr gegen elektronische ausgetauscht. Wer nun aber dafür sorgt, dass die Tore regelmäßig abends verschlossen werden, ist völlig offen. Der Vorschlag aus der Politik, Bestatter, Friedhofsgärtner oder Steinmetze um einen ehrenamtlichen Schließdienst zu bitten, scheint nicht zu funktionieren: Bisher, so die Stadtverwaltung, liege hierzu nur eine Rückmeldung der Steinmetze vor, die es aber abgelehnt hätten. Die Verwaltung schätzt die Kosten für Schließdienste auf knapp 1000 Euro brutto für einen Friedhof pro Monat. Bei acht Friedhöfen liegt man dann schon bei einer Jahressumme von 96.000 Euro. Aus der Politik war auch der Vorschlag gekommen, für diese Tätigkeit Ehrenamtliche aus der Bürgerschaft oder den Bürgervereinen zu gewinnen.

60 Notruftafeln für alle Friedhöfe

Das Aufstellen von Notrufsäulen auf den Friedhöfen wird zudem geprüft. Die Stadtverwaltung hat sich mit der Feuerwehr und dem Mülheimer Sportservice (MSS) in Verbindung gesetzt, um den Aufwand für die Aufstellung von Notruftafeln, wie sie am Leinpfad und auch entlang der Laufstrecken des MSS stehen, zu ermitteln. Demnach werden 60 Tafeln für alle Friedhöfe benötigt. Die Kosten werden rund 850 Euro betragen. Die Schilder im Din A4-Format sollen an neuen Stahlpfosten hängen. In den Kosten sind Montage und Betonfundament bereits enthalten.

Der Wunsch nach Absicherung der Friedhöfe durch Zäune oder Mauern, Videoüberwachung sowie Kontrollgänge von Sicherheitspersonal sowie mehr Licht auf den Friedhofswegen sind wegen der erwartbar hohen Kosten zurückgestellt worden. Markus Püll (CDU) ist klar, dass nicht alle Forderungen erfüllt werden können. „Uns ist aber wichtig, nach außen ein Signal zu zeigen, dass hier etwas getan wird und die Sorgen der Bürger ernst genommen werden“, sagte er. Püll will den Einsatz von Bewegungsmeldern ansprechen und vorschlagen, kleinere Maßnahmen zunächst probeweise auf ein, zwei Friedhöfen umzusetzen.

>> ERGEBNISSE ERST IM FRÜHJAHR 2019

Die Verwaltung wird in einer der nächsten BS0-Sitzungen im Frühjahr über Prüfergebnisse und Kosten informieren und einen Beschlussvorschlag für die in den Haushalt 2020 einzustellenden finanziellen Mittel vorlegen. Abgeschlossen wird derzeit in Mülheim nur der Hauptfriedhof durch städtische Mitarbeiter; aktuell um 17.30, nach Totensonntag um 17 Uhr. Totensonntag, 25. November, ist der Hauptfriedhof von 8 bis 19 Uhr geöffnet.