Mülheim. . Bei den Polizeikontrollen am Mülheimer Hauptbahnhof wurden am Wochenende keine Waffen gefunden. Die Bürger nahmen die Kontrollaktion positiv auf.

Die Bundespolizei hat, wie angekündigt, am Wochenende in den Abend- und Nachtstunden verstärkt Kontrollen am Mülheimer Hauptbahnhof durchgeführt. Für diesen Zeitraum war eine Verbotszone für das Mitführen von Schusswaffen, Hieb- und Stichwaffen sowie Messern aller Art eingerichtet worden. Außer einzelnen Platzverweisen blieben die Kontrollen allerdings ergebnislos.

Sieben Mannschaftswagen vor dem Hbf Mülheim

Bei den Mülheimern kam die Aktion gut an. Samstagabend, kurz nach 20 Uhr: Schon von Weitem fallen die sieben Mannschaftswagen auf, die auf dem Bahnhofsvorplatz geparkt sind. Drinnen in der Eingangshalle nehmen mehrere Beamte gerade die Personalien von drei jungen Männern auf, das Gleiche tun weitere Polizisten am Nordeingang mit zwei Männern und einer Frau. „Die Kollegen haben ein Auge dafür, wann eine Kontrolle notwendig ist“, sagt Achim Berkekötter, Pressesprecher der Bundespolizei. Er begleitet die Einsätze in mehreren Städten für die Medien. Schon am Freitag war er bis halb drei nachts unterwegs. In Mülheim verläuft die Aktion ruhig, beinahe entspannt.

Die Bundespolizei zeigt am Mülheimer Hauptbahnhof Präsenz.
Die Bundespolizei zeigt am Mülheimer Hauptbahnhof Präsenz. © Zoltan Leskovar

„Sie sind ja ganz nett“, sagt ein junger Mann zu einem der Beamten, als seine Personalien überprüft werden. Der Polizist lächelt nur. Gemeinsam warten sie auf einen Angehörigen, der die Aufenthaltsgenehmigung des jungen Mannes vorbeibringt. „Wir überprüfen natürlich auch Fälle von ungeklärtem Aufenthaltsstatus“, sagt Berkekötter. Das übernehmen seine Kollegen, die mit ihrem Rechner im Wagen auf dem Bahnhofsvorplatz sitzen. Die Taxifahrer am Nordeingang haben beste Plätze. Sie stehen vor ihren Autos und beobachten die Szenerie aus nächster Nähe.

Bürger loben die Polizeiaktion

„Ich finde das gut. Von Geschichten mit Waffen hat man ja schon oft gehört“, sagt einer der Fahrer. Auch eine ältere Dame, die beim Verlassen des Bahnhofs kurz neugierig stehen geblieben ist, äußert sich wohlwollend. „Super, dass sie vor Ort sind, Sie können mich ruhig auch kontrollieren“, bietet sie an.

Ähnliche Reaktionen hat der Pressesprecher schon am ersten Abend erlebt. „Dieser Zuspruch war sehr schön festzustellen“, sagt er. Allein am Samstag hat die Polizei bis 21 Uhr 52 Kontrollen durchgeführt. Am gesamten Wochenende waren es rund 100. „Wir machen das mit Augenmaß und kontrollieren nur, wo es notwendig ist“, so Berkekötter. Überprüft wurden vor allem junge Männer, ob einzeln oder in Gruppen.

Am Wochenende sind die meisten Fälle aufgetreten

„Gerade am Wochenende sind die meisten Fälle aufgetreten, weil die Täter durch Alkohol oder Drogenkonsum enthemmter sind“, so der Polizeisprecher. Dann kam es in der Vergangenheit am häufigsten zum Einsatz von Waffen. „Dagegen wollten wir mit der Aktion ein Zeichen setzen.“

100 Euro Zwangsgeld hätte das Führen von Waffen zur Folge gehabt. „Das wäre aber nur der letzte Ausweg, das Geld ist nicht das Ziel unserer Aktion gewesen“, so Polizeisprecher Berkekötter. Ein positives Ergebnis wäre keine Feststellung von Waffen. Demnach war der Einsatz in Mülheim erfolgreich, denn Waffen oder Messer wurden nicht festgestellt. Neben einzelnen Platzverweisen gab es nur eine ungeklärte Identität, bei einer anderen Person musste der genaue Wohnort ermittelt werden.

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In Mülheim war es die erste Verbotszone, die von der Bundespolizei eingerichtet wurde. „Wir werten das Ergebnis natürlich aus und werden dann entscheiden, ob es Sinn macht, eine solche Aktion noch einmal zu wiederholen“, sagt Polizeisprecher Achim Berkekötter.

Außer in Mülheim wurden an diesem Wochenende die H auptbahnhöfe in Essen, Gelsenkirchen und Dortmund von der Bundespolizei kontrolliert. Insgesamt wurden 513 Personen überprüft. Dabei wurden fünf Messer und ein Elektroschocker sichergestellt, sowie Marihuana.