Mülheim. . In diesem Jahr sollen auf der Rennbahn am Raffelberg bereits wieder sieben Renntage stattfinden. Auch hohe Investitionen in die Anlage geplant.
Ein Jahr nach der Übernahme der Galopprennbahn durch den Rennclub Mülheim spricht keiner mehr am Raffelberg von einer Krise. In kurzer Zeit ist es dem neuen Verein gelungen, die traditionsreiche Anlage in Speldorf wieder zu beleben. In diesem Jahr sind bereits sieben Renntage vorgesehen, darunter sogar wieder zwei Listenrennen. „Wir wollen auch über Mülheim hinaus das Signal senden: Wir sind wieder da“, sagt Ann-Kathrin Schweres, Sprecherin des Rennclubs.
Zahl der Renntage war immer weiter gesunken
Danach sah es lange Zeit nicht aus. Die Zahl der Renntage war immer weiter gesunken, dem alten Rennverein fehlten die Mittel, um nötige Sanierungen auf dem Gelände durchzuführen, es folgte die Insolvenz und die Frage: Ob ein Stück Mülheimer Tradition noch zu retten ist. Ein Team aus namhaften Pferdesportfreunde um den Präsidenten Karl-Dieter Ellerbrake, nahm sich des Sorgenkindes an. „Die Aufbruchstimmung hält an“, sagt Thorsten Danz, der seit gut einem Jahr den Umbruch am Raffelberg begleitet. 31.000 Besucher kamen im vergangen Jahr auf die Galopp-Rennbahn, in diesem Jahr rechnet man mit deutlich mehr.
Saisoneröffnung ist am 8. April. Mit dem Diana-Trial Mitte Juli, dem Silbernen Band der Ruhr Anfang November und dem Weihnachtsrenntag bietet der Club drei besondere Rennangebote. „Wir bemühen uns weiter, Partner zu gewinnen“, sagt Ann-Kathrin Schweres. So wird es in diesem Jahr einen „Tag des Mülheimer Sports“ auf der Anlage geben, bei dem sich viele Sportvereine präsentieren werden. Das gleiche Vorhaben wird mit einem „Renntag der Wirtschaft“ wiederholt. Auch das, so die Sprecherin, diene dazu, bekannter zu werden.
Unterhaltung für jedes Alter
Um Einnahmen zu steigern, setzt der Rennclub auf Veranstaltungen mit externen Anbietern. So sind jenseits der Renntage zweimal über jeweils zwei Wochen Großveranstaltungen mit einem Zeltdorf geplant. Unterhaltung für jedes Alter soll es geben. Mit 80.000 Besuchern werde bei den Veranstaltungen gerechnet.
Der Rennclub braucht Geld. Nach wie vor drückt eine übernommene Schuldenlast den Verein, vor allem aber auch der Sanierungsrückstand. Im vergangenen Jahr wurden rund 300.000 Euro investiert, unter anderem in eine der beiden Tribünen, in die Wege und in die Laufbahn. Mehrere Ställe wurde modernisiert, ebenso eine Reithalle. Trainer und Pferdebesitzer hatten dies immer wieder gewünscht. 150 Pferde sind mittlerweile wieder am Raffelberg untergebracht. „Wir freuen uns, dass wir auch einen weiteren Trainer gewinnen konnten“, sagt Ann-Kathrin Schweres. Die Rückmeldungen zum Zustand der Laufbahn fielen durchweg positiv aus.
Die zweite Tribüne soll in diesem Jahr saniert werden, der Aufwand sei hier größer als bei der ersten, heißt es. Und ein baufälliges Gebäude auf dem Areal will man in einer Besucherstation mit Cocktail-Bar und Shop umbauen. „Es sind in diesem Jahr noch höhere Investitionen vorgesehen als im vergangenen Jahr.“ So soll auch das optische Erscheinungsbild am Raffelberg signalisieren: Es gibt eine Rückkehr zu alten Zeiten.