Mülheim. . Rennclub Mülheim hat schon über 300 000 Euro in Anlage am Raffelberg investiert, doch die Mängel-Liste ist lang. Aufgalopp zum Sparkassen-Renntag

Karl Trybuhl bekommt ein Glänzen in den Augen, wenn er über seine Arbeit auf der Mülheimer Galopprennbahn spricht. Obwohl der Rennbahninspektor mit seinem Team alle Hände voll zu tun hat, liebt er seine Arbeit. Und die wird nicht weniger. Wenngleich der Rennclub Mülheim in diesem Jahr bereits über 300 000 Euro investiert, bleibt die Liste der Mängel noch lang.

Auf der Liste stand zu Beginn des Jahres auch noch das Geläuf und damit der wichtigste Untergrund für die Pferderennen. „Er war in einem grausamen Zustand“, sagt Trybuhl, den am Raffelberg alle nur „Kiki“ nennen. Obwohl nur wenige Tage anberaumt waren, arbeitete ein siebenköpfiges Team zwei Wochen lang daran, das Geläuf wieder in Schuss zu bringen. „Wir haben zwei Sattelzüge an Mutterboden verarbeitet“, erklärt der Rennbahninspektor. Aber damit nicht genug. Anhängerweise wurde Müll von der Anlage beseitigt, 45 Hänger Laub wurden fortgeschafft. „Wir haben Dächer repariert und Dachrinnen gesäubert, der alte Spielplatz wurde weggerissen“, zählt Trybuhl auf. Für die jungen Rennbahnbesucher wurde hinter der zweiten Tribüne innerhalb weniger Tage ein neuer Spielplatz gebaut.

Zwei Sattelzüge an Mutterboden wurden verarbeitet

Die Mitarbeiter des Rennclubs haben jede Menge Farbe in die Hand genommen, auf der gesamten Anlage und auf den Zufahrtsstraßen weisen moderne Schilder den Weg. Aus Frankfurt wurden sieben Kilometer Rennbahnbegrenzungen, sogenannte Rails, gekauft. Ein Teil davon befindet sich bereits an der Zielgeraden, das wird bis zum Sparkassen-Renntag am heutigen Samstag aber noch erweitert. Auch der Führring wird mit Rails gesichert.

Das Wässern der Anlage ist teuer

Ursprünglich hatte der Rennclub Mülheim für dieses Jahr eine Investition von 150 000 bis 200 000 Euro anberaumt. „Diese Summe muss nun locker verdoppelt werden“, sagt Vizepräsident Hans Bierkämper, der im Vorstand vor allem für das Rennbahngelände zuständig ist. Dies liegt zum einen daran, dass manche Schäden gar nicht vorauszusehen waren, so dass die Rechnungen in die Höhe gingen. Und zum anderen am Wetter. Durch die Trockenheit wurde viel mehr Stadtwasser benötigt als geplant.

Und eine Stunde Wässern verschlingt inklusive Personalkosten allein 1300 Euro. „Jeden Abend wird mindestens eine halbe Stunde gewässert“, erklärt Karl Trybuhl. „Und wer hätte gedacht, dass wir jetzt schon Laubbläser brauchen“, ergänzt Bierkämper.

Qualität des Geläufs lockt auch neue Trainer an

Das A und O bleibt die Bahn selbst. Sie wird bis zum Renntag am heutigen Samstag noch mehrfach kon­trolliert, das letzte Mal eine Stunde vor dem Rennen. „Die Qualität des Geläufs muss bleiben“, sagt Karl Trybuhl. Das lockt auch neue Trainer an. Konkretes Interesse hat der Dortmunder Ralph Schaaf, ein weiterer Coach hat angefragt. Platz ist vorhanden, aber auch an vielen Stallungen muss noch gearbeitet werden.

Eine Menge hat der neue Club in weniger als einem Jahr bereits geschaffen. Doch der Inspektor bleibt realistisch und sagt: „Wir sind bei zehn Prozent, das ganze wird noch ein paar Jahre dauern, zumal wir noch nicht einmal richtig an die Gebäude herangegangen sind.“

>>> SPARKASSEN-RENNTAG BEGINNT UM 13 UHR

Der Sparkassen-Renntag beginnt am heutigen Samstag um 13 Uhr. Das erste Rennen wird um 14 Uhr gestartet.

Während der Hauptsponsor für ein Rahmenprogramm sorgt, ist der sportliche Höhepunkt der mit 17 000 Euro dotierte Große Preis der Sparkasse Mülheim um 17.10 Uhr.

Der Eintritt zum Renntag kostet sechs Euro. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren sowie Schwerbehinderte haben freien Eintritt. Hunde sind an der Leine zu führen.