Es gibt Nachwuchs im Schafsgehege im Witthausbusch. Die beiden Weibchen sind noch oft bei ihren Müttern im Stall. Bald werden sie aber abgegeben.

Ganz vorsichtig tasten sich die beiden kleinen Mädchen vor. Die Wiese im Gehege ist ihnen erst seit wenigen Tagen vertraut. Zwischendurch blöken sie immer mal wieder, suchen ihre Mütter. Die beiden Lämmer sind der erste Nachwuchs im Arche Park im Witthausbusch.

Ende Januar erblickten sie das Licht der Welt. Ein Lamm am Nachmittag des 29. Januars, das zweite am frühen Morgen des 30. Januars. Namen haben sie nicht bekommen, das werden sie auch nicht. „Das machen wir bewusst, um nicht eine zu große Bindung zu den Tieren aufzubauen“, erklärt Zootierpfleger Alexander Rathai. Er kümmert sich gemeinsam mit Marie Daniel um die jungen Vierbeiner. Die sind in den ersten Tagen noch viel im Stall gewesen, im Warmen bei ihren Müttern. Die stampfen mit ihren Hufen auf den Boden, wenn man ihren Kleinen zu nahe kommt.

Mütter pflegen den Nachwuchs noch

Die beiden jungen Lämmer erhalten keinen Namen.
Die beiden jungen Lämmer erhalten keinen Namen. © Martin Möller

In der Herde draußen gehen die weißgehörnten Heidschnucken, wie ihre Rasse heißt, schnell unter. Drei Waliser Schwarznasenschafe gehören zur Herde, dazu noch acht erwachsene weißgehörnte Heidschnucken. „Sobald die Kleinen auf Vorder- und Hinterbeinen sicher stehen, dürfen sie dauerhaft nach draußen zu den anderen“, sagt Marie Daniel. Bis dahin trinken sie Milch von den Müttern, die dafür extra mit Lammgold gefüttert werden, damit der Nachwuchs Energie bekommt. Die Mütter pflegen sie auch. Das sei wichtig für die Entwicklung der kleinen Lämmchen. „Es könnte sonst passieren, dass sie später als Mutter überfordert sind und ihre Kinder abstoßen“, merkt Marie Daniel an.

Füttern können die Besucher sie später mit speziellen Pellets, die in Extra-Vorrichtungen vorhanden sind. So kann die Menge dosiert werden, die den Tieren zugefüttert werden darf. An manchen Gehegen hängen mittlerweile auch Verbotsschilder, etwa bei den Hühnern. „Sie fressen die Pellets nicht und wenn sie auf dem Boden aufweichen, versauert er“, erklärt Alexander Rathai.

Schafe, Ziegen und Kaninchen dürfen gefüttert werden

In den ersten Tagen wird der Nachwuchs noch von den Müttern im Stall gepflegt.
In den ersten Tagen wird der Nachwuchs noch von den Müttern im Stall gepflegt. © Martin Möller

Also bleibt nur die Fütterung der Kaninchen, Ziegen und Schafe. Im Sommer kommen die Schafe auf die Weide, nach einem halben Jahr werden Lämmer geschlechtsreif. Dann müssen sie von der Herde getrennt werden, um Inzucht zu verhindern.

Der Schafsstall wurde zuletzt neu gebaut. Der Arche Park finanziert sich allein aus Spenden. Seit der Neukonzeptionierung im Jahr 2010 sind rund 190.000 Euro zusammengekommen, 2295 Patenschaften gab es bisher. Eine Spende kommt von Lidl: OB Ulrich Scholten kassiert am Mittwochmorgen in der Lidl-Filiale an der Essener Straße eine halbe Stunde lang. Die Einnahmen kommen den Tierfreunden Witthausbusch zugute, die den Arche Park betreuen.