Viele Eltern warten jetzt ungeduldig auf die Nachricht, wo ihr Kind ab Sommer unterkommt. Im Jugendhilfeausschuss soll Planung abgesegnet werden.
Es gibt zunehmend mehr Kinder in der Stadt, und auch der Bedarf an verlässlicher Betreuung wächst. Kontinuierlich also müssen neue Kita-Plätze geschaffen werden. Nach aktuellen Zahlen, die die Stadt dem Landschaftsverband Rheinland bis Mitte März vorlegen muss, um an Fördermittel des Landes zu kommen, können ab Sommer 97,5 Prozent der Kinder zwischen drei und sechs Jahren (Ü 3) sowie 44,8 Prozent der jüngeren Mädchen und Jungen (U 3) versorgt werden. Jugendamtsleiterin Lydia Schallwig hält das für „zufriedenstellend, aber noch ausbaufähig“. Der Rechtsanspruch der Eltern auf Betreuung könne „weitestgehend“ erfüllt werden. Mit Klagen rechne man nicht.
Viele Zusagen sind bereits rausgegangen
Viele Zusagen für Kita-Plätze sind in den vergangenen Tagen bereits rausgegangen, einige Eltern aber warten noch ungeduldig. Grundsätzlich stehe die Planung für jede einzelne Einrichtung, sagt Schallwig, manches werde sich trotzdem noch ändern. Etwa durch unerwartete Zu- oder Absagen oder dadurch, dass Eltern berufsbedingt plötzlich eine längere oder kürze Betreuung benötigen.
So wie in den vergangenen Jahren, geht die Rechnung auch diesmal nur auf, weil die Verwaltung weiterhin Überbelegungen in vielen Einrichtungen in Kauf nimmt. „Wir wollen diesen Zustand natürlich nach und nach abbauen“, betont die Jugendamtsleiterin, „bei dem aktuell hohen Bedarf aber ist das noch nicht möglich.“ Zur Beruhigung verspricht sie: Für jedes Kind mehr gebe es auch anteilig mehr Personal.
Interimsstandorte helfen bei der Versorgung
Auch an so genannten Interimsstandorten müsse man festhalten, dazu gehört die Kita Drachenhöhle am Erlenweg in Saarn sowie die Kita Kleine Kröten an der Wilhelmstraße in der Altstadt. „Diese Standorte helfen uns noch sehr bei der Versorgung der Kleinen.“
Vor allem aber geht die Rechnung auf, weil stadtweit nach wie vor reihenweise Tagesmütter im Einsatz sind. Das Amt für Kinder, Jugend und Schule hat für das kommende Jahr 4909 U 3-Kinder gezählt. Für sie stehen 2198 Betreuungsplätze bereit – 1198 davon in Kindergärten und die vielen, vielen anderen in der Kindertagespflege. Dazu zählen Tagesmütter ebenso wie die so genannten Nestchen.
Auch Ü-3-Kinder bei Tagesmüttern
Für die 4703 Ü 3-Kinder stehen 4584 Plätze zur Verfügung. Auch einige von ihnen werden bei Tagesmüttern betreut. Es gibt Eltern, weiß Schallwig, die sich das ausdrücklich auch noch für ihr älteres Kind wünschen. Vor allem dann, wenn die Tagesmutter bei der Familie sehr beliebt ist.
Bemerkenswert ist, dass einzelne Einrichtungen – etwa die Kita Sternenzauber an der Barbarastraße in Dümpten, die Kita Raadter Straße in Heißen sowie der Waldkindergarten am Oppspring in Holthausen – gar nicht vor 2020 fertig werden, in der Planung ab Sommer 2019 aber schon voll gezählt werden. Die Kinder, die dort Unterschlupf finden, sollen zunächst in anderen Einrichtungen unterkommen oder erst später starten. Diese Option sei vor allem für Eltern jüngerer Kinder interessant, weiß Schallwig, die gern etwas später im Jahr loslegen möchten.
Sind alle aktuellen Vorhaben abgeschlossen, gehe es in eine neue Runde. Noch viele weitere Kitas sind angedacht. Zunächst einmal aber soll der Jugendhilfeausschuss die jetzige Planung absegnen: in seiner Sitzung am kommenden Donnerstag.
Inklusion grundsätzlich in allen Einrichtungen
Auch weiterhin gilt: Kinder mit Behinderungen können im Rahmen der Inklusion generell in allen Kitas aufgenommen werden.
Damit die Erzieherinnen mehr Zeit für das Kind haben, können die Träger dann die eigentlich vorgesehene Gruppenstärke um einen Platz reduzieren.
Die Frage, ob das reicht, beantwortet Jugendamtsleiterin Lydia Schallwig so: „Das sind die gesetzlichen Vorgaben, um eine Entlastung hinzubekommen.“