Mülheim. . Schwimmen in der Ruhr wird nicht vor 2020 in Mülheim genehmigt. Erste Schritte des neuen Konzepts wie ein Anfahrtverbot werden 2019 umgesetzt.
Die gute Nachricht für alle Bürger, die in der Ruhr schwimmen möchten: Das offiziell erlaubte Baden im Fluss rückt offenbar langsam näher. Die schlechte: Im kommenden Sommer wird das aber noch nichts. Aber für eine mögliche Badesaison 2020 werden bald erste Schritte des neuen Konzepts für die „Freizeitanlage Ruhrstrand“ umgesetzt, bevor die Badestelle im kommenden Jahr eingerichtet werden kann.
Das Konzept wurde dem Naturschutzbeirat, in dem Vertreter der Naturschutzverbände sitzen, vorgestellt. Es wurde kein Widerspruch geäußert. Das Mülheimer Umweltamt als Untere Naturschutzbehörde will es genehmigen.
Naturschutzbeirat: Kein Widerspruch
Hintergrund ist, dass die Bezirksregierung in Düsseldorf als zuständige Behörde für die wasserrechtliche Genehmigung eines Badeplatzes ein Gesamtkonzept fordert, um das sensible Umfeld – der Ruhrstrand liegt bekanntlich im Naturschutzgebiet Saarner Ruhraue – gut zu schützen. Das Konzept vom Mülheimer Sportservice (MSS) versucht, den Spagat zwischen dem Erholungs- und Freizeitbedürfnis der Bürger und dem Schutzanspruch des FFH-Gebietes Saarner Ruhraue zu stemmen.
Infoschilder werden Besucher bald ausdrücklich darauf hinweisen, dass die Freizeitanlage von Naturschutzgebieten umgeben ist und welche Regeln von den Besuchern einzuhalten sind. Bei Verstößen muss man mit Bußgeldern rechnen. Neue Poller am Holunderweg und am Kahlenbergweg, die demnächst aufgestellt werden, sollen künftig verhindern, dass jemand den Ruhrstrand mit einem privaten Fahrzeug anfährt. Ausnahmegenehmigungen werden nicht mehr erteilt. Eine Sondererlaubnis gilt nur für die Fahrzeuge der Pia, der Stadtverwaltung oder der MEG. „Man muss seine Sachen tragen oder es geht über die Pia“, sagte MSS-Chefin Martina Ellerwald.
Eine neue Platzordnung untersagt ab sofort das Mitbringen eigener Grills. Gegrillt werden darf nur noch auf den dafür vorgesehenen gepflasterten Flächen nach vorheriger Anmeldung. Zwei weitere gepflasterte Grillplätze werden zum Saisonstart 2019 neu eingerichtet, um den Bedarf zu decken, dann sind es insgesamt sechs Plätze auf der Freizeitanlage. Laute Musik- Beschallung ist komplett untersagt, der Ruhrstrand wird nicht für Veranstaltungen vermietet. Ab 22 Uhr darf die Freizeitanlage nicht mehr benutzt werden. Die Müllbehälter werden täglich geleert.
Weitere Aufsicht zu Stoßzeiten
Ein Verkaufswagen der Pia zur Versorgung der Besucher soll möglichst bereits zu Saisonbeginn an der Mendener Brücke stehen, der Wagen wird täglich weggefahren. Ergänzend zu den Pia-Mitarbeitenden wird eine zusätzliche Aufsichtskraft vom MSS eingesetzt, damit das Gelände vor allem zu den für Besucher attraktiven Zeiten nicht ohne Beobachtung ist, ausgenommen an Regentagen.
Ab den diesjährigen Osterferien, von Mitte April bis Ende September, wird der Freizeitbereich montags bis freitags von 17 bis 22.30 Uhr unter Aufsicht stehen, an Wochenenden, Feiertagen und in den Ferienzeiten von 14 bis 22.30 Uhr. Die Aufsichtskräfte sollen ein Auge auf das Geschehen haben, Verschmutzungen und wildes Grillen sollen sie unterbinden und kontrollieren, ob die Poller aufgestellt sind und ob das Gelände auch bis 22 Uhr verlassen worden ist.
Dixi-Toiletten werden näher ans Wasser verlagert
„Die Aufsicht kann keine ordnungsrechtlichen Maßnahmen ergreifen“, betonte Amtsleiterin Martina Ellerwald. Hier sei eine verstärkte Kooperation mit der Polizei und dem Ordnungsamt erwünscht.
Im nächsten Jahr sollen die Dixi-Toiletten von der Mendener Brücke auf die ehemalige Toilettenanlage näher am Wasser verlagert werden; zusätzliche WCs wird es dort dann auch geben.
Der Seecontainer an der Brücke soll durch zwei Bauwagen auf einer bereits gepflasterten Stelle auf der Wiese ersetzt werden, um dort etwa Grills, Bierzeltgarnituren oder Zaunelemente zu lagern. Der Vorteil: Bei Ruhr-Hochwasser können die Wagen schnell dort weggezogen werden.