Mülheim. . Ob die Straßenbahn am 30. November wieder fahren kann, verrät Baudezernent Vermeulen erst nächste Woche. Offen ist zudem eine Kostenfrage.
Noch sieben Tage müssen Pendler sich gedulden, ehe die Straßenbahnlinie 112 wieder über die Thyssenbrücke fahren soll. Das Ziel ist nach wie vor der 30. November. Ob es dabei bleibt und wie der restliche Zeitplan aussehen wird, möchte Baudezernent Peter Vermeulen noch nicht verraten. Er berichtet über den genauen Stand am Dienstag im Planungsausschuss und wirft dabei einen Blick in die Zukunft.
„Ich hoffe, dass wir bei dem Termin bleiben“, sagte er am Donnerstag gegenüber unserer Zeitung. Die Gleise auf der Oberhausener Straße sowie auf der neuen Thyssenbrücke selbst sind fertig verlegt. Dort sind mittlerweile auch die Fahrbahnen fertiggestellt worden, auf der Brücke fehlte zuletzt noch der sogenannte Verschleißbelag. Was noch fehlt sind Oberleitungen, Verkehrsschilder und Markierungen. Der „Knackpunkt“, wie ihn Bauleiter Ralf Grunert nennt, liegt auf der anderen Seite der Brücke, wo die Oberhausener Straße in die Friedrich-Ebert-Straße übergeht.
Letzte Gleise zusammenschweißen
Dort müssen immer noch die letzten Schienen für die Straßenbahn in der Kurve zusammengeschweißt werden. Im aufgeschütteten Gleisbett liegen sie bereits. Dort stand bis vor kurzem noch ein Bohrapparat, der für die Stützwände benötigt wurde. „Nun muss der Anschluss in Richtung Innenstadt hergestellt werden, um im Zeitplan zu bleiben“, sagt Grunert. Die Stoag rechnet mit dem 30. November. „Nach den uns vorliegenden Informationen bleibt es bei diesem Zeitplan. Sollte es unerwartete Verzögerungen geben, fährt der Ersatzverkehr weiter“, sagt Stoag-Sprecherin Sabine Müller. Gemeinsam mit der Ruhrbahn werde das Schienennetz vor der Betriebsaufnahme geprüft. „Ein Schienenschleifwagen wird die ganze Strecke bearbeiten“, erklärt Müller.
Vertraglich festgelegt ist der Abschluss im Mai
Rund um die Oberhausener Straße sind die Gehwege fertig. Doch freigegeben werden sie erst gemeinsam mit dem Autoverkehr. Dies soll 2019 der Fall sein. Vertraglich festgelegt ist der Abschluss der Bauarbeiten im Mai. Bis dahin muss sich auch die Baufirma bereit halten, die mit den Arbeiten gut voran kommt. Möglicherweise verschiebt sich der Zeitplan daher sogar nach vorne. Auch dazu will Vermeulen am Dienstag mehr sagen.
Eine andere Frage dreht sich noch um die Kosten, die durch Baumängel entstanden sind. Knapp 29 Millionen Euro könnte die Brücke dadurch insgesamt kosten. Vermeulen hofft, in diesem Rahmen zu bleiben und die Kosten nicht weiter nach oben korrigieren zu müssen. 3,1 Millionen müssen für die Mängelbeseitigung am Neubau und für die nötige Beschleunigung der Baumaßnahme investiert werden.
Die Vollsperrung hat sich bewährt
Die Verwaltung befinde sich weiterhin im Dialog mit den Planern sowie der Baufirma darüber, wer am Ende für die Kosten aufkommen muss. „Wir verständigten uns auf eine klare Regelung, wer welchen Anteil der Kosten vorfinanziert und wer dann endgültig was zahlen muss“, erklärt der Dezernent. An einigen Stellen haben sich die Kosten während der Baumaßnahme verändert. So musste die Deutsche Bahn beispielsweise für die Oberleitungen unterhalb der Brücke tiefer in die Tasche greifen. Vermeulen spricht von einer sechsstelligen Summe.
Dafür habe sich die Vollsperrung bewährt, um kostengünstiger arbeiten zu können als im Voraus geplant. „Es war ein Vorteil, nicht jede Fahrspur zu sperren. So konnten die Arbeiten schneller erledigt werden“, freut sich Vermeulen.