Mülheim. . Die Kosten für den Neubau der Thyssenbrücke steigen weiter. Der Stadt liegen zudem 194 kritische Meldungen der Baufirma zu dem Projekt vor.

Der Neubau der Thyssenbrücke könnte 29 Millionen Euro kosten. Die ersten Schätzungen gingen von 14 Millionen aus, zuletzt war von 25 Millionen die Rede. Baudezernent Peter Vermeulen erklärte jetzt vor dem Rat, dass die Mängelbeseitigung am Neubau und die nötige Beschleunigung der Baumaßnahme weitere 3,1 Millionen erforderten.

Hinzu kämen höhere Kosten für den Schienenersatzverkehr von 650 000 Euro, und die Unterstützung durch externe Büros koste etwa 100 000 Euro. Da die Mängelbeseitigung von den Schadenverursachern zu tragen ist, würde sich der städtische Beitrag an den Kosten nicht erhöhen, so der Baudezernent.

Technische Probleme beim Bau der Brücke

Der städtische Anteil liegt bei etwa zehn Millionen Euro, es waren mal sieben. Das Gros tragen Land und VRR. Beim Bau der Brücke war es zu größeren technischen Problemen gekommen. Zwischen Auflagern und Stahlträger klaffte eine Lücke von mehreren Zentimetern.

Trotz ungeklärter Verantwortlichkeiten für die Baumängel hatte der Rat im Juli auf Vorschlag des Dezernenten entschieden, so schnell wie möglich weiterzubauen. Vermeulen lobte jetzt den Stadtrat für diese Entscheidung. „Wir können mächtig zufrieden sein, dass es bei einem so großen Mangel nur zweieinhalb Monate Unterbrechung gegeben hat.“

Nachtragsverhandlungen sind notwendig

Vermeulen dankte auch der Baufirma, die mitziehe. Man habe angesichts der Panne ein Maximum erreicht. Allerdings liegen der Stadt durch die Baufirma mittlerweile 194 Behinderungsanzeigen, Bedenkenanzeigen, Mehrkostenanzeigen und Nachträge vor.

Dazu wird es noch Nachtragsverhandlungen geben. Erst dann, so Vermeulen, stehe fest, welche Gesamtkosten die Stadt zu tragen habe. Ein Gutachten ist derzeit in Arbeit und soll klären, wer welche Kosten an dem Projekt zu tragen hat.