Mülheim. . Mülheim will den Flächennutzungsplan ändern lassen: Tennisanlage und alter Gutshof der Rennbahn sollen als Baulandreserve ausgewiesen werden.
Im Regionalen Flächennutzungsplan will sich die Stadt nun die Möglichkeit eröffnen, am Raffelberg neues Wohnbauland zu schaffen. Entsprechende Gebietsausweisungen sind für die Areale von Tennisanlage und altem, bislang der Rennbahn zugehörigem Guthofgelände an der Akazienallee angestrebt.
Mit dem Anliegen geht die Stadtverwaltung nun in Bezirksvertretung, Planungsausschuss und am 6. Dezember in den Stadtrat. Hier soll das Änderungsverfahren in Gang gesetzt werden. 2,7 Hektar Bauland sollen als Potenzial für die „langfristige“ Zukunft gesichert werden. Dafür sollen die bisherigen Festlegungen etwa zum Landschaftsschutz gestrichen werden.
Neuer Tennisclub betreibt Anlage am Raffelberg
Nach der Insolvenz des MTC Rot-Weiß Raffelberg im Sommer 2017 wird die Tennisanlage vom neuen Club TC Raffelberg betrieben. Laut Kämmerer Frank Mendack ist der neue Club nicht in den Genuss gekommen, in den alten Erbpachtvertrag einzusteigen. Clubpräsident Benjamin Engelke bestätigte am Mittwoch, dass im neu ausgehandelten Pachtvertrag für die Stadt die Möglichkeit geschaffen sei, dem Club binnen sechs Monaten zu kündigen. Es sei aber zugesichert, dass die Stadt die Option so lange nicht ziehen werde, wie der Verein seine Pacht pünktlich entrichte und der Sparkasse als Hauptgläubigerin aus dem Insolvenzverfahren regelmäßig eine bestimmte Summe überweise.
„Wir haben eine ganz stabile Finanzlage“ sagt Engelbert. 185 Mitglieder zähle der Verein. Dass immer wieder von Bauplänen die Rede sei, erschwere die mittel- und langfristige Planung. Potenzielle neue Mitglieder kämen mitunter ins Überlegen, ob sie sich nicht besser einem anderen Verein anschließen sollten.
Gutshof ist heute noch Teil der Rennbahn
Dass die Stadt auch für das ehemalige Gutshofgelände Wohnbebauung ermöglichen will, hat noch eine andere Dimension – betroffen ist der Rettungsplan für den Rennbahnbetrieb des neuen Rennclubs. Ob die Stadt den Gutshof tatsächlich gewinnbringend aus dem Gelände heraustrennen kann, hängt auch davon ab, ob das Gebäude noch unter Denkmalschutz gestellt wird. Dies sei noch nicht entschieden, sagt Mülheims oberster Denkmalschützer Felix Blasch. Gutachten hierzu seien noch nicht angefertigt.