Mülheim. . Der alte Tengelmann-Markt im Saarn-Center schließt noch in diesem Monat. Derweil plant die Eigentümerin SWB eine Millioneninvestition.

Ende August läuft der Mietvertrag für den alten Tengelmann-Markt im Saarn-Center an der Düsseldorfer Straße aus. Das wird aller Voraussicht aber nicht heißen, dass das Dorf Saarn, wie von vielen vor Ort seit Jahren befürchtet, künftig ohne Lebensmittel-Nahversorgung im Stadtteilzentrum auskommen muss. Immobilieneigentümerin SWB und Edeka Paschmann arbeiten an einer Lösung – die Stadt zeigt sich kooperativ.

„Aus dem Urlaub zurück, fiel ich dieser Tage aus allen Wolken, als ich las, dass der Edeka-Schnellkauf (vormals Tengelmann) im Saarn-Center am 22. August für immer die Pforten schließt“, schrieb dieser Tage eine beunruhigte Leserin, die sich insbesondere Sorgen darum macht, wo sich finanziell schwächere oder auch weniger mobile Bürger in Saarn künftig mit Lebensmitteln eindecken sollen.

Standort der Nahversorgung soll erhalten bleiben

Was die Leserin nicht weiß: Hinter den Kulissen laufen schon seit Längerem Gespräche mit dem Ziel, den Standort der Nahversorgung zu halten. Die Stadt und die SWB als Eigentümerin haben entsprechende Vorarbeiten geleistet, dass es, wenn alles gut läuft, nur zu einer Versorgungslücke von nicht einmal einem Jahr kommen wird. Dann soll im Saarn-Center unter der Flagge von Edeka Paschmann ein moderner Supermarkt mit 1500 Quadratmetern Verkaufsfläche (plus 100 Quadratmeter für eine Bäckerei) eröffnen. Eine Bauvoranfrage von SWB hat die Stadtverwaltung nach eigenem Bekunden bereits im Juni positiv beschieden, die SWB will laut deren Geschäftsführer Andreas Timmerkamp schon in Kürze den Bauantrag stellen.Rund zwei Millionen Euro will die Hauseigentümerin selbst in die Hand nehmen, Edeka Paschmann finanziert den Innenausbau des Marktes.

Die SWB will dem 30 Jahre alten Saarn-Center laut Timmerkamp wieder jenen ansprechenden Charakter als Entree zum Dorf Saarn verleihen, der ihm ehedem zugedacht war. Zur Düsseldorfer Straße hin soll sich das Center komplett neu darstellen. Die alte Supermarktfläche wird erweitert, es soll endlich auch eine direkte Zufahrt zu den Parkplätzen geben. Diese sind oberirdisch geplant. Die von Kunden nicht angenommene Tiefgarage wird je zur Hälfte zugeschüttet oder als Lagerfläche für den künftigen Markt genutzt. Damit oberirdisch ausreichend Stellplätze zur Verfügung stehen, wird der seit zweieinhalb Jahren leer stehende Penny-Markt abgerissen.

Supermarkt soll schon im Frühjahr 2019 öffnen

„Ganz optimistisch“ rechnet Timmerkamp damit, den Supermarkt schon im Frühjahr 2019 eröffnen zu können. „Wir haben sehr konstruktiv mit der Stadt zusammengearbeitet, es gab eine breite Unterstützung“, bestätigt er wie Axel Booß als stellvertretender Planungsamtsleiter: Eigentümerin und Stadtverwaltung ziehen an einem Strang, weil eine Stärkung des Nahversorgungszentrums in Saarn von beiderseitigem Interesse ist.

>>> HERAUSFORDERUNG AM NEUEN STANDORT

„Wir sind guter Hoffnung“, sagte gestern der Seniorchef von Edeka Paschmann, Heinz Wilhelm Paschmann, zu den Ansiedlungsplänen für Saarn.

Für den Mülheimer Familienbetrieb wird es eine Herausforderung, am neuen Standort Fuß zu fassen. Zuletzt schrieb der Markt tiefrote Zahlen, von zwei Millionen Euro im Jahr ist die Rede.