Mülheim. . Händler sprechen von hohen Einnahmeverlusten und mangelnder Information durch die Stadt. Aber: In drei Wochen soll der Bürgersteig fertig sein.
„Dass es so schlimm wird, damit habe ich nicht gerechnet“, sagt Elke Schütte, die seit 14 Jahren das Blumengeschäft mit integrierter Post am Oppspring betreibt. Die Blumenhändlerin ist nicht die einzige in dem Holthauser Nahversorgungszentrum, die richtig sauer ist über die Straßenbauarbeiten direkt vor ihrem Geschäft.
„Mit 70 Prozent an Einnahmenrückgang habe ich kalkuliert, aber es ist noch mehr geworden“, sagt Elke Schütte. Seit Anfang Mai wird rund um den Werdener Weg, die Obere Saarland- und die Zeppelinstraße gebaut. Am Ende wird der Straßenraum neu geordnet sein: Die auf der Zeppelinstraße gen Osten verlegten Haltestellen für die Straßenbahnen 104 und 112 sowie für den Bus 753 werden barrierefrei sein, es soll mehr Platz für Radfahrer geben. Für den motorisierten Verkehr bleibt auf der Zeppelinstraße nur noch eine Fahrspur je Richtung.
Soweit die Planung. Im Moment aber, sagt Renate Buers vom örtlichen Obst- und Gemüseladen, herrscht Chaos. Vor allem Fußgänger hätten es schwer, den Baustellenbereich zu passieren, gerade ältere könnten auf der aufgeworfenen Erde nicht laufen – von der Fortbewegung mit Rollator oder Kinderwagen ganz zu schweigen. Und auch für Autofahrer sei die Streckenführung alles andere als übersichtlich, meint Buers.
Fußgänger haben es derzeit schwer
Gestern hat es einen weiteren Ortstermin mit Vertretern der Stadt und der Baufirmen gegeben. Dabei sei festgelegt worden, berichtet Andreas Pape, Abteilungsleiter im Tiefbauamt, dass die Bauarbeiten am Bürgersteig an der Zeppelinstraße von der Kreuzung bis zur Pasteurstraße in drei Wochen abgeschlossen sein müssen.
Dann wird es wieder einige öffentliche Stellplätze an der Zeppelinstraße geben, so Pape, etwa vor dem Supermarkt, auch die Fläche vor der Pizzeria sei dann wieder erreichbar. Nicht ganz zufrieden ist man bei der Stadt mit dem Vorgehen der beauftragten Baufirma „Man hätte die Strecke dritteln und Abschnitt für Abschnitt aufreißen sollen“, sagt Pape. So wären gerade Fußgänger weniger eingeschränkt worden.
Baumaßnahme wird länger dauern
Die Maßnahme habe sich in die Länge gezogen, sagt Pape, weil Schächte im Untergrund repariert werden mussten, Leckagen an Wasserleitungen aufgetaucht seien, Leitungen nicht zuzuordnen waren. „Manches sieht man erst, wenn die Straße auf ist“, so Pape.
Mehr Offenheit hätte sich auch Stephan Roßbach, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Holthausen gewünscht: „Es fehlt der Informationsfluss von Seiten der Stadt.“ Die Lage für die Händler am Oppspring schätzt er als „extrem schwierig“ ein. Vorschläge, die Ansässige bei der vorangegangenen Info-Veranstaltung eingebracht hätten, seinen nicht berücksichtigt worden. Roßbach über die Situation vor Ort: „Das ist wie Kraut und Rüben.
>> DAS SEHEN DIE PLANUNGEN AM OPPSPRING VOR
Die neuen Fahrspuren, die an der Zeppelinstraße entstehen, entsprechen mit einer Breite von 3,25 Metern den Vorschriften. Zusätzliche Schutzstreifen sollen der Sicherheit von Radfahrern und Fußgängern dienen.
Von der Reduzierung auf nur einen Fahrstreifen je Richtung verspricht sich die Verwaltung die Verminderung von Geschwindigkeit, Lärm und der Schadstoffemissionen.