Mülheim. Ehepaar Niederdorf belegt beim Wettbewerb „Eppinghofen blüht auf“ 1. Platz. Zudem ausgezeichnet: Naturnaher Garten und ehemaliger Autofriedhof.
Im April rief das Stadtteilmanagement Eppinghofen auf zur Teilnahme am Wettbewerb „Eppinghofen blüht auf“. Hobbygärtner sollten so zur Verschönerung des Stadtteils beitragen. Von einer vierköpfigen Jury wurden die drei Besten im Juni ausgewählt und mit Geschenkgutscheinen eines Gartencenters prämiert.
1. Platz: Die Niederdorfs
Von der Sonne verwöhnt sind die Blumen auf dem Balkon von Marlies und Herbert Niederdorf nicht gerade. Dort ist bis 16 Uhr Schatten, nur die Abendsonne lässt die bunten Blüten leuchten. „Für die Geranien und Fuchsien reicht das aber aus“, sagt die 81-Jährige. Sie und ihr Mann Herbert (84) haben mit ihrer Blumenpracht an der Lessingstraße den Wettbewerb „Eppinghofen blüht auf“ gewonnen.
Die Niederdorfs sind nicht die einzigen im Mehrfamilienhaus, die ihren Balkon schön geschmückt haben. Aber: „Wir wohnen ja schon über 50 Jahre hier und haben mit den Balkonkästen angefangen, andere sind dann nachgezogen“, erzählen sie. Mehrfach schon ist das Ehepaar für seinen hübschen Blumenschmuck ausgezeichnet worden, im Treppenhaus hängt eine Urkunde vom Balkonblumenwettbewerb 1989, bei dem es ebenfalls die Goldmedaille gab.
Neben Fuchsien und Geranien zeigen sich bei den Niederdorfs auch Campanula, Margeriten und Rudbeckia von ihrer besten Seite – winterharte Pflanzen, die Marlies Niederdorf im Herbst wieder hinten in den Garten pflanzen wird. Alle Blumenampeln, die auf dem Balkon hängen, hat Herbert Niederdorf, einst Schreiner, selber gebaut. Der Balkon ist auch das Zuhause von verschiedenen Tieren aus Ton oder Porzellan. „Auch um den Vorgarten kümmern wir uns“, sagt Marlies Niederdorf und zeigt auf Hortensien, Azaleen und Rhododendron-Büsche.
Jeden Tag versorgt sie ihre Pflanzen, ihr Mann hilft, so gut er es mit seinem kranken Knie kann. WAZ-Zusteller waren die Niederdorfs mal im Dichterviertel, jetzt ist ihr Leben ruhiger. Gerne sitzen sie auch hinten im Hof, wo auf den Wiesen und Beeten Figuren, Vogeltränken und ein riesiges Thermometer stehen. Besonders ins Auge sticht ein 20 Meter hoher afrikanischer Baum: „Den haben wir vor 34 Jahren als kleines Bäumchen eingepflanzt, jetzt ist er bestimmt 20 Meter hoch“, meint Herbert Niederdorf.
Kerstin Gründel ist passionierte Imkerin und landete gemeinsam mit ihrem Ehemann Niels Gründel auf Platz Zwei beim Wettbewerb. Foto: Michael Dahlke 2. Platz: Die Gründels
Naturnah ist der 500 qm große Garten der Familie Gründel gehalten. Sie leben in der Uhlandstraße , besitzen dort zwei Häuser, hinter denen sich die Beiden ein kleines Paradies geschaffen haben. Nicht nur für sich selbst: Auch Honig- und Wildbienen haben hier ihr zuhause gefunden. Kerstin Gründel ist Mitglied des Mülheimer Imkerverbandes, die Lindenbäume vor dem Anwesen und der Kirschbaum der benachbarten Kita liefern beste Nahrung für guten Honig.
Für Hummeln und Mauerbienen bietet der Garten Fingerhut, Wildtulpe und Allium. „Den Hibiskus mögen die Hummeln besonders“, erklärt die Hobby-Imkerin. Seit zehn Jahren züchtet sie Bienenvölker: „Man befürchtete damals schon, dass sich der Bestand dezimieren würde“, berichtet sie. Gegenwärtig beobachtet sie eine Zunahme der Honigbienen. Und das macht ihr Sorgen:„Die verdrängen dann die solitär lebenden Wildbienen.“ In diesem Jahr haben die Mauerbienen allerdings reichlich Eier gelegt. „Da werden wir unsere Nisthilfe im nächsten Jahr ausweiten müssen“, blickt Kerstin Gründel froh in die Zukunft.
3. Platz: Die Bröhls
Ingrid Bröhl und Uli Wirth sind ebenfalls stolze Besitzer zweier Häuser in der Kardinal-Graf-Galen-Straße. Dahinter verbirgt sich eine 1000 qm große Fläche, die sich Garagenhof und Garten teilen. „Wir sind hier vor zehn Jahren eingezogen und haben Gebäude und Gelände komplett saniert“, erzählt Uli Wirth. Früher rosteten dort, wo nun Rosen und Kräuter für die Küche wachsen, Autos vor sich her. „Der Vorbesitzer war ein Autonarr und ließ die Autos auf dem Hof vergammeln“, schildert der Eppinghofer und zeigt Fotos zum Beweis. Heute fühlen sich Wildbienen und Schwebfliegen im Garten der Bröhls heimisch.