Mülheim. . An Mülheimer Orte der Kunst und Musik führt am Samstag eine Innenstadttour. Georg Reinders will zeigen: Unsere Stadt hat viel Kultur zu bieten.

Auf die Spuren Mülheimer Kunst- und Stadtgeschichte der Innenstadt begibt sich das neue Projekt des Stadtführers Georg Reinders. Im vergangenen Jahr überraschte der engagierte Wahlmülheimer seine Gäste mit einer beeindruckenden Tango-Darbietung in der U-Bahn und ließ Akkordeon, Fagott und Blockflöte an der Schloßbrücke ein Stelldichein geben. Auch am kommenden Samstag (7. Juli) will Reinders die Besucher für die ungewöhnlichen Facetten unserer Stadt begeistern.

„Eine Bilderreise durch die Mülheimer Innenstadt“ hat der 53-Jährige seine Mischung aus Information und Erlebnis genannt. Es geht diesmal zu Orten der hohen Kunst, der Streetart, in Galerien, von denen es in unserer Ruhrstadt eine beeindruckende Vielfalt gibt.

Christine Lehmann etwa setzt sich in ihren Arbeiten seit zwei Jahrzehnten mit der ostasiatischen Kaligrafie auseinander. Hier ist sie nicht nur „Schönschrift“ sondern eine Form der Meditation – ein Schreibweg, der sogenannte Sho Do. „Die Bilder Christine Lehmanns strahlen Ruhe und eine konzentrierte Kraft aus“, lobt der Hermann-Lickfeld-Förderpreis ihr Schaffen.

Stationen der Reise: „d’Hame“ und Ruhrgalerie

Als Kontrast könnte man hingegen die Arbeiten von Streetart-Autodidakt Hardy Bock verstehen, aber „eigentlich macht meine Kreativität vor nichts halt. Ich wollte immer schon mit allen Förmchen spielen“, sagt der smarte Künstler mit Käppi. Als Gründungsmitglied des Mülheimer Künstlerkollektivs Artenoir schuf er seltsame Figuren und irritierende Porträts. Sein vielleicht bekanntestes Werk „Weltenbaustelle“ ziert die Fassade des ehemaligen Frauengefängnisses, wo er mit Adam Masava auf gut 500 Quadratmetern die globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen inszenierte.

Weitere Stationen der Bilderreise sind die Galerien „d’Hamé“, wo kürzlich noch der Mülheimer Lichtobjektkünstler Klaus Geldmacher ausstellte, sowie die Galerie an der Ruhr. Letztere bietet nicht nur einen sehenswerten Blick auf zeitgenössische Kunst und in die oft verschlossenen Arbeitsateliers der residierenden Künstler. Die Villa selbst ist als Wohnstätte der Tengelmann Gründerfamilie Schmitz-Scholl ein geschichtsträchtiger Ort.

Im Projekt steckt Herzblut

Die Schloßbrücke und das Treppenhaus der Backsteinschule sind weitere Stationen, zu denen Reinders und seine Ehrenamtlichen leiten. An jedem Halt warten musikalische Leckerbissen wie das JaDe Violinen-Duo, Gitarrenvirtuosin Veronika Mushkina, die Moerser Blechbläser, das Trio Mobile sowie die Students of Jazz aus Mülheim.

Viel Arbeit und Herzblut hat Georg Reinders auch diesmal in die Organisation gesteckt – „ich habe gedacht, beim zweiten Mal wäre es weniger aufwändig“, meint der Stadtführer augenzwinkernd. Doch der Erfolg des Projekts Klassik-Klang-Kopfsteinpflaster im vergangenen Jahr spornte ihn an: „Ich will zeigen, dass unsere Stadt viel besser ist als ihr Ruf.“

>> Eintrittsfreie Bilderreise startet am Samstag um 11 Uhr

Die Bilderreise Kunst und Musik startet am Samstag, 7. Juli, um 11 Uhr am Rathausmarkt. Vier Stunden dauert die Tour zu den sieben Standorten. Die Karten dafür sind kostenlos.

Zwischenstopp ist in der Dezentrale, wo es ein kleines Kuchenangebot und Getränke zur Stärkung geben wird.

Damit das Projekt erfolgreich über die Bühne geht, stehen Georg Reinders 13 Helfer der Ruhr-Volunteers beiseite.

Finanziert wurde das Projekt u.a. durch das Bürgermitwirkungsbudget.

Anmeldung: reinders@reisezeit-ruhr.de