Mülheim. . 14-jähriger Mülheimer war im Januar an den Folgen eines Kohlenmonoxid-Unfalls gestorben. Nun hat die Staatsanwaltschaft weitere Erkenntnisse.

Nach dem verheerenden Kohlenmonoxid-Unfall Anfang des Jahres an der Reichstraße in Broich, bei dem ein 14-jähriger Junge ums Leben gekommen war, liegt der Duisburger Staatsanwaltschaft jetzt ein wichtiges Gutachten vor. Dieses belegt, dass die Gastherme in dem Badezimmer, in dem der Schüler bewusstlos aufgefunden worden war, defekt und nicht betriebssicher gewesen ist, so Staatsanwältin Jennifer König.

Laut der Pressedezernentin will die Ermittlungsbehörde nun herausfinden, ob Reparaturaufträge für das kaputte Gerät erteilt worden waren. Man prüfe, so König, wer grundsätzlich für diese Aufträge verantwortlich gewesen wäre und ob und inwieweit diese veranlasst worden waren.

Auch zwei Sanitäter und vier Anwohner verletzt

Polizei und Staatsanwaltschaft hatten sich im Januar zurückgehalten mit Aussagen zu der Therme; von der Feuerwehr allerdings hieß es damals schnell, sie könne defekt und damit ursächlich für den Unfall gewesen sein. Es sei nämlich kein anderes Gerät gefunden worden, das CO verursachen könne.

Bei dem tragischen Vorfall waren auch zwei Sanitäter und vier Anwohner verletzt worden. Die Sanitäter trugen CO-Warngeräte, als sie das Mehrfamilienhaus betraten. Und die Konzentration des giftigen Gases war offenbar hoch – die Warner piepten laut.

Feuerwehr gibt über Funk das Stichwort Gasaustritt

Die Helfer holten den Bewusstlosen und alle anderen Personen zügig aus der Wohnung, verbreiteten über Funk das Stichwort Gasaustritt. Damit war ein Großeinsatz ausgelöst. Allen Bemühungen zum Trotz verstarb der 14-Jährige jedoch schon im Rettungswagen.

Bereits zwölf Monate vor diesem CO-Unfall war ein 36-jähriger Mülheimer aus gleichem Grund ums Leben gekommen. Die Angst vor dem Gift, welches man weder sehen noch schmecken kann, hatte nach dem Tod des Jugendlichen erneut etliche Mülheimer dazu bewogen, sich die von der Feuerwehr empfohlenen CO-Warnmelder anzuschaffen.