Mülheim. . Die CDU kündigt eine Initiative für die Schollenstraße an: Der Durchgangsverkehr soll nach Bau-Ende nur noch in Schrittgeschwindigkeit rollen.

Die wegen der Bauarbeiten am neuen Stadtquartier gesperrte Schollenstraße soll spätestens Anfang 2019 wieder für den Durchgangsverkehr freigegeben werden. Das hat Verkehrsamtsleiter Horst Chluba zum CDU-Bürgertreff am vergangenen Donnerstagabend im Lokal der Wertstadt bekräftigt.

Die gut 15 versammelten Anwohner und Geschäftsleute aus der Innenstadt begrüßten die Öffnung. Die Verkehrsführung in der City sei im Augenblick wie ein Riegel zwischen dem Süden jenseits der Leineweberstraße und dem Norden, beklagte etwa Martin Heimann, der an der Löhstraße das Nähmaschinen-Geschäft betreibt. „Unsere Kunden müssen derzeit einen langen Umweg über die Konrad-Adenauer-Brücke oder den Tourainer Ring nehmen.“ Manche kämen erst gar nicht mehr. Auch Monika Mombour von der „Trüffelecke“ sieht seit der Sperrung weniger Kundschaft im Geschäft.

Nach den Bauarbeiten soll Straße wieder geöffnet werden

Der politische Beschluss für die Öffnung sei gefasst, unterstrich Markus Püll, Vorsitzender der CDU-Stadtmitte, daran wolle man nicht rütteln. Allerdings dürfte eine Wiederöffnung nicht ohne Probleme möglich sein. Denn durch das neue Stadtquartier Schloßstraße (SQS) mit weiterer Gastronomie zur Ruhr hin ist mit deutlich mehr Fußgänger- und Radverkehr zwischen Ufer und Innenstadt zu rechnen als zur Zeit des leerstehenden Kaufhofs.

Und belastet war die Schollenstraße mit durchfahrenden Autos bereits vor dem Bau des SQS, das mit einem Parkhaus und Geschäften mehr Menschen und damit Verkehr ins Quartier holen wird. An der Friedrich-Ebert-Straße trifft die Schollenstraße auf den erheblichen ÖPNV-Verkehr an der Haltestelle Stadtmitte. Chluba spricht von Rückstaus auf der Schollenstraße, die sich früher bis zur Leineweberstraße gezogen haben.

CDU kündigt Antrag nach den Sommerferien an

Die CDU will den Bedürfnissen der Geschäftsleute und Anwohner wie auch den Bummlern und Gastro-Besuchern entgegenkommen: „Wir möchten prüfen lassen, ob man die Schollenstraße zum ,Shared Space’ (übersetzt: Raum, den man sich teilt) machen kann, auf der Fußgänger, Radfahrer und Autos gleichberechtigt unterwegs sind“, richtete Werner Oesterwind, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Stadtmitte, sich an den Verkehrsamtsleiter. Der sagte die Prüfung zu.

Die CDU-Idee bedeutet Schrittgeschwindigkeit für den durchfahrenden Autoverkehr. Püll sieht gute Chancen für den gleichberechtigten Verkehr und verweist auf eine ähnliche Umsetzung vor dem Duisburger Theater: „Wir sollten den Mut haben, etwas auszuprobieren.“ Nach den Sommerferien will die CDU die Idee per Antrag in den Planungsausschuss und in die Bezirksvertretung 1 einbringen.