Mülheim. . Ob Schollenstraße und „Shared Space“: Mülheims CDU will Bürgerideen zur Verkehrsplanung in der City mit der Verwaltung diskutieren.

Raus auf die Straße – nah ran an die Menschen, hieß es für den CDU-Ortsverband Stadtmitte am Samstagvormittag. Mit ihrem Stand an der Leineweberstraße luden die Christdemokraten ein zum Gespräch über das Dauerthema „Verkehrsführung in der Innenstadt“.

Einige Interessierte kamen und nutzten die Gelegenheit, um den CDU-Mitgliedern ihre Vorstellungen darzulegen. Walter Böhm beispielsweise ist die Situation am neu entstehenden Stadtquartier ein Dorn im Auge. Er ist zusammen mit seiner Ehefrau Besitzer einer Eigentumswohnung im Ruhrquartier. „Im Augenblick müssen wir aufgrund der Baustelle einen Riesenbogen fahren, um zu unserer Wohnung zu gelangen“, bemängelt er. Er wünscht sich nach Beendigung der Bauarbeiten eine Öffnung der Schollenstraße in beide Fahrtrichtungen. „Gerade hinsichtlich der Schadstoffbelastungen wäre dies wichtig.“

CDU-Politiker plädiert für „Shared Space“ am Hafen

Die Zukunft der Schollenstraße sei eine Angelegenheit, die vielen Bürgern unter den Nägeln brennt, stellt CDU-Ratsherr Markus Püll an diesem Vormittag im Austausch mit den Bürgern fest. Sein Parteifreund Werner Oesterwind, der ebenfalls für die CDU im Stadtrat sitzt, hat diesbezüglich eine eigene Lösung parat: „Für die zukünftige Gestaltung der Schollenstraße halte ich das Shared-Space-Modell für eine optimale Möglichkeit.“

Als Paradebeispiel führt er das benachbarte Duisburg an: Dort habe man am Opernplatz vorbildlich dieses Modell umgesetzt, das den öffentlichen Verkehrsraum allen Verkehrsteilnehmern gleichberechtigt zuweist, wie in der Altstadt schon umgesetzt. Auf diese Weise könne man, so Oesterwind, sowohl den Interessen der anliegenden Geschäftsleute als auch denen der Fußgänger und Autofahrer nachkommen.

Im Juni Termin mit der Verwaltung in der Wertstadt

Gerd Frank kann sich mit solch einer Idee gut anfreunden. Der Rollstuhlfahrer wohnt in der Nähe des Forums und hält die Shared-Space-Option auch in einem anderen Bereich in der Innenstadt für sinnvoll: „Das kann man zudem auf der Leineweberstraße zwischen der Friedrich-Ebert-Straße und dem Kaiserplatz machen.“ Die jetzige Tempo-20-Regelung würde von den meisten Autofahrern ohnehin missachtet, meint er. Shared Space führe seines Erachtens dazu, dass die Verkehrsteilnehmer stärker aufeinander achten.

Fortführen will der CDU-Ortsverband die Thematik im Juni bei einem Bürgertreff in der Wertstadt am Löhberg. Dort möchte er die gesammelten Vorschläge Vertretern der Verwaltung präsentieren und hinsichtlich ihrer Realisierbarkeit prüfen.