Mülheim. . Als erstes Unternehmen der Lebensmittelbranche ist das Mülheimer Unternehmen in die Klima-Expo NRW aufgenommen worden. Seit 2017 klimaneutral.
Seit vielen Jahren handelt Aldi Süd klimaschonend und nachhaltig und setzt sich für die Umwelt ein. Als erstes Unternehmen der Lebensmittelbranche ist der Mülheimer Discounter jetzt in die Klima-Expo NRW aufgenommen worden. „Aldi Süd geht in Sachen Klimaschutz voran und übernimmt eine Vorreiterrolle im deutschen Lebensmittelhandel“, sagte am Montag Dr. Heinrich Dornbusch, Geschäftsführer der Klima-Expo NRW.
Die Klima-Expo ist eine Initiative der Landesregierung . Ziel ist es, innovative nachhaltige und klimaschonende Projekte einem breiten nationalen und internationalen Publikum vorzustellen und möglichst viele zur Nachahmung anzuregen, so Dornbusch. Seit 2017 arbeitet Aldi Süd klimaneutral. Unter anderem produziert das Unternehmen in 1300 der 1890 Filialen seinen Strombedarf über eigene Photovoltaik-Anlagen. Bis Jahresende sollen weitere 70 Filialen folgen. Ebenso werden 15 Logistikzentren mit Sonnenenergie betrieben. Die Anlagen liefern den Strom unter anderem für Beleuchtungen, Kühlregale, Tiefkühltruhen oder auch Backautomaten.
An 50 Elektro-Tankstellen können auch Kunden aufladen
Ein weiteres Klimaprojekt: Aldi Süd verfügt mittlerweile über 50 Elektro-Tankstellen, die auch Kunden kostenlos nutzen können, wie Dr. Julia Adou, Direktor Corporate Responsibility (Fachfrau für Nachhaltigkeit), betont: „Wir sind der Überzeugung, dass wir wirtschaftlich auf Dauer nur erfolgreich sein werden, wenn wir uns dem Klimawandel stellen.“ So werde man weiter in Energieeffizienz investieren. Testweise will Aldi Süd in diesem Jahr noch die ersten beiden Elektro-Lkw auf die Straße bringen. Überall dort, wo das Unternehmen seinen Strombedarf nicht selbst decken könne, verwende man Grünstrom, so Julia Adou.
Die jährliche Produktion des Solarstroms beziffert das Unternehmen auf rund 130 Millionen Kilowattstunden, was einem Jahresverbrauch von etwa 37 000 Drei-Personen-Haushalten entspricht. Große Mengen des klimaschädlichen Kohlendioxids könnten so vermieden werden. Dort, wo es im Alltag nicht gelingt, Emissionen zu vermeiden, gleiche Aldi Süd dies durch Umweltprojekte aus, etwa durch die Aufforstung in Wäldern.
Feste Standards auch für Geschäftspartner
Geschäftspartner aus der Lieferkette will das Mülheimer Unternehmen überzeugen, den gleichen Weg zu gehen. Es gebe bereits feste Standards, die Basis für die Zusammenarbeit seien, so Adou. Darunter fielen die Klima-, aber eben auch Sozialstandards. „Unsere 50 wichtigsten Partner sind dabei und machen mit.“ Wo dies noch nicht der Fall ist, versucht Aldi Süd, mit Motivationsschreiben Überzeugungsarbeit zu leisten.
Diese Überzeugungsarbeit geschehe auch in Sachen Tierwohl, wo Gespräche mit zahlreichen Landwirten geführt worden seien. „Die Marke Tierwohl hat bei uns einen sehr hohen Stellenwert. Wir sind dabei jedoch darauf angewiesen, dass die Kunden mitmachen“, sagt die Nachhaltigkeits-Expertin. Tierwohl habe nun mal seinen Preis.
Expertin sieht Umdenken in der Gesellschaft
Dornbusch ist überzeugt, dass längst in breiten Kreisen der Gesellschaft ein Umdenken stattgefunden hat, dass immer mehr Menschen überzeugt sind, etwas im eigenen Leben zum Klimaschutz beitragen zu müssen.Viele Projekte habe die Klima-Expo NRW bereits gesammelt, deren Nachahmung sich lohnten. „Klimaschutz, Lebensqualität und betriebswirtschaftlicher Erfolg“, so Dornbusch, „sind alles andere als ein Widerspruch.“ Diese Botschaft ist ihm wichtig.
Von einer „schönen, runden Sache“, spricht Dr. Achim Dahlen, Abteilungsleiter für Klimaschutzpolitik im NRW-Wirtschaftsministerium, und lobt den Einsatz des Discounters. Er betonte bei seinem Besuch im Mülheimer Unternehmen das große Ziel des Landes, 2050 klimaneutral zu sein. Aldi Süd ist für ihn dabei ein Schrittmacher, von dem andere Unternehmen lernen könnten.
>> 1000 SCHRITTE IN EINE BESSERE ZUKUNFT
Bis zum Jahr 2022 präsentiert die Klima-Expo in 1000 Schritten besonders herausragende Beispiele für den Klimaschutz in und aus NRW. Aldi Süd ist der 250. Schritt auf diesem Weg.
Die Klima-Expo führt nicht nur Beispiele aus Unternehmen auf, sondern auch vorbildliche Projekte von Bürgerinitiativen oder von den Kirchen.