Mülheim. . Zum 27. Mal findet am Wochenende in der Sparkasse eine Immobilien-Ausstellung mit Maklern und Fachfirmen statt. Über 2000 Besucher erwartet.
Zeiten wie diese haben selbst Mitarbeiter der ersten Stunde in Maklerbüros kaum einmal erlebt: Bis zu 3000 Interessenten sind derzeit allein bei der Sparkassentochter FDL registriert, berichtet Andreas Weymanns, Prokurist bei der FDL, die seit 25 Jahren in Mülheim Objekte vermakelt. Der Wunsch: ein Haus oder eine Wohnung zum Kaufen.
Die Nachfrage sei riesig, das Einfamilienhaus ein Traum. Vor allem Familien im Alter von 35 bis 40 Jahren seien auf der Suche. Wer Glück hat, könnte am kommenden Wochenende, 21./22. April, zwischen 11 und 16 Uhr bei der inzwischen 27. Immobilien-Ausstellung in den Räumlichkeiten der Sparkasse am Berliner Platz fündig werden.
Drei Neubaugebiete werden präsentiert
„Neben vielen gebrauchten Immobilien werden wir diesmal auch drei Neubaugebiete präsentieren, die wir bisher noch nicht auf dem Markt präsentiert haben“, sagt Weymanns. Doch schon allein eine einzige Ankündigung, dass etwa an der Friedhofstraße 19 Einfamilienhäusern entstehen sollen, führte dazu, dass sich innerhalb kurzer Zeit an die 200 Bewerber auf eine Liste setzen ließen.
Den Immobilien-Maklern der Sparkasse geht es nicht alleine so. Maximilian Kern, Immobilien-Kaufmann bei dem traditionsreichen Unternehmen Orts, berichtet ebenfalls von bis zu 200 Anfragen, die sehr schnell auf ein einzelnes, auch gebrauchtes Objekt entfallen, das dann in der Regel sehr schnell weg sei. Der größte Bedarf, so Kern, bestehe eindeutig bei Einfamilienhäusern, am besten freistehend. Anfragen zu Immobilien kämen aus ganz NRW, auch was Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäuser als Kapitalanlage angehe.
Größter Bedarf besteht bei Einfamilienhäusern
Ralf Dammeyer, Vorstand der Sparkasse Mülheim, ist überzeugt, dass trotz der vielen Präsentationen von Immobilien im Internet eine klassische Ausstellung zu dem Thema weiterhin Sinn macht und gefragt ist. „Wir rechnen auch diesmal wieder mit über 2000 Besuchern“, sagt er und verweist auf die zahlreichen Wartelisten für ein Eigenheim, auf denen sich viele Mülheimer haben eintragen lassen. Die Ausstellung am kommenden Wochenende will aber auch mehr bieten als nur Häuser und Wohnungen.
Neben dem Foyer, wo Makler und die Sparkassentochter FDL ihre Angebote ausstellen werden, öffnet die Sparkasse ihre Galerie mit Informationsangeboten rund um das Thema Bauen. Unter anderem werden Handwerksbetriebe vor Ort sein, ein Garten- und Landschaftsbauer gibt Tipps, der Energiedienstleister Medl berät, die Polizei klärt über Sicherheit am Haus auf, ein Holzbaubetrieb führt ins ökologische Bauen. Und wer feuchte Wände hat, findet ebenfalls einen Ansprechpartner. „Wir stellen fest“, sagt Dammeyer, „dass wir inzwischen viele Stammkunden haben.“
Digitale Hausbesichtigung mit einer VR-Brille
Auch eine Premiere wird es diesmal geben: Zum ersten Mal wird eine digitale Hausbesichtigung mit einer sogenannte VR-Brille möglich sein. VR steht für virtuelle reality; die Brille kreiert eine 3D-Umgebung. Der Nutzer kann damit quasi durch einen Neubau gehen, der erst geplant ist, er kann Räume erleben und verändern, Möbel verschieben. Ein solches Erlebnis gibt es für jene Besucher, die sich für einen Neubau an der Friedhofstraße in Speldorf interessieren, den das Unternehmen Markus-Bau errichten wird.
Das Neubauprojekt ist eines von dreien, die auf der Messe erstmals öffentlich vorgestellt werden. Ein weiteres befindet sich an der Wolfsbank in Heißen. Dort sind 20 Eigentumswohnungen zwischen 65 und 140 Quadratmetern geplant. Schließlich werden sieben Wohnungen mit Größen von 100 bis 120 Quadratmetern an der Schmalwegstraße im Hexbachtal entstehen. Ein Altbau wird dafür abgerissen.
Von günstigen Zinsen werden Käufer weiter profitieren
Die Preise sind insgesamt leicht steigend. Von den günstigen Zinsen werden die Käufer weiterhin profitieren. „Eine Zinswende ist vorerst nicht in Sicht. Keiner muss sich daher unter Zeitdruck gesetzt fühlen“, sagt Dammeyer. Vor der zweiten Jahreshälfte 2019 erwartet die Sparkasse keine großen Veränderungen.
Dass Verkäufer die Marktlage ausnutzten, können die Makler nicht bestätigen. Allerdings würde der geforderte Preis in der Regel auch gezahlt; so Maximilian Kern von Orts-Immobilien. Dass sich die Kunden in der Konkurrenz gegenseitig überbieten, sei eher die große Ausnahme. Allerdings, so Kern, seien angesichts der Marktlage die Käufer eher bereit, Kompromisse einzugehen. Finanziell leistbar muss es in jedem Fall sein. Zwischen 250 000 und 400 000 Euro liegt meist die Wunsch-Preispreisvorstellung des Käufers bei 150 bis 200 Quadratmeter Wohnfläche. In dem Sektor, sind die Makler überzeugt, bleibt es vorerst sehr eng.
>>> SPARKASSEN-TOCHTER FDL
Die Sparkassentochter FDL wurde 1993, also vor 25 Jahren, gegründet. FDL steht für Finanzdienstleistung, es ist eine GmbH. Das Unternehmen bearbeitet zwei Säulen: Beratung rund um Immobilien und deren Verkauf sowie das Versicherungsgeschäft.
Mit 17 Mitarbeitern allein im Immobilienbereich ist die FDL nach eigenen Angaben der größte Makler in Mülheim. In den vergangenen 25 Jahren, so Geschäftsführer Matthias Haase, habe die FDL rund 5000 Immobilien in Mülheim vermittelt.