Mülheim. . Planer freuen sich über rege Teilnahme am Projekt „Heimat, Stadt, Mitte“. Mehr Spielplätze, mehr Sauberkeit, weniger Einbahnstraßen sind Wünsche.

Sechs Wochen nach dem Start des Projektes „Heimat, Stadt, Mitte“ zieht das Team Innenstadt eine erste positive Bilanz. Fast 80 Ideen und Vorschläge haben Bürger bisher dargelegt, wie die Innenstadt schöner werden und an Anziehungskraft gewinnen könnte.

„Wir sind positiv überrascht von dem, was uns bisher erreicht hat. Die Menschen geben sich viel Mühe, arbeiten ihre Ideen zum Teil sehr detailliert aus“, sagt Daniel Bach, Stadtplaner vom Team Innenstadt, und lobt die Qualität. Das Projekt umfasst die Innenstadt mit Eppinghofen und erfolgt im Rahmen der Fortschreibung des Innenstadtkonzeptes, an dem bereits seit einigen Jahren gearbeitet wird. Im Internet auf www.wertstadt.info landen seit Wochen die Bürgerwünsche. Bis 20. Mai wird weiter gesammelt.

Gedacht wird an den Bau von Studentenwohnungen

Viele Vorschläge beziehen sich auf Eppinghofen, wo es auch um soziale Probleme geht. „Diesem Zustand kann meines Erachtens nur durch aktive Wohnraumbewirtschaftung beziehungsweise -Neuschaffung, Ansiedlung von Handwerk, Dienstleistung begegnet werden“, lautet ein Vorschlag. Gedacht wird dabei an den Bau von Studentenwohnungen, an Cafés bis zu Möglichkeiten zur Ansiedlung von kleineren Handwerksbetrieben und Künstlerwerkstätten. „Also im Ergebnis: Sogwirkung erzeugen für andere gesellschaftliche Milieus.“

Die Bahndammfassaden werden als Zumutung empfunden, ein altes Problem. Andere bedauern, dass es in Eppinghofen, dem kinderreich­sten Stadtteil, zu wenige Spielmöglichkeiten gibt. Auch der Spielplatz auf dem Hans-Böckler-Platz sollte aufgewertet werden, heißt es.

Möblierung auf der Schloßstraße verbesserungswürdig

Oft geht es um die Schaffung von mehr Aufenthaltsqualität, etwa im Bereich Vereins-/Uhlandstraße. Die Möblierung auf der Schloßstraße hält ein Teilnehmer für verbesserungswürdig, ein anderer plädiert gar für eine teilweise Überdachung der Schloßstraße.

Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, die von Bürgern gewünscht werden, zum Beispiel die Aufstellung eines Verkehrsspiegels, um die Sicherheit an der Ecke Heißener-/Uhlandstraße zu erhöhen. Oder: „Es ist toll, dass am Hans-Böckler-Platz ein Fußballplatz ist. Die Begrünung sollte jedoch zurückgeschnitten werden, damit der Platz einsehbar und einladender ist und mehr genutzt wird.“

Platz machen für den Nele-Brunnen

Ein weiteres Thema ist der Rathausmarkt: Einer will auf jeden Fall den Erhalt des Kiosks, ein anderer, dass die Autos verschwinden und dem Nele-Brunnen Platz machen. Seit Jahren immer wieder kritisierte Punkte werden im Rahmen der Aktion ebenso angesprochen. So werden mehr Zweirichtungsverkehre gewünscht: „Selbst Ortskundige finden sich oft nicht in der Innenstadt zurecht.“

In dem Bürgerforum findet aber auch Lob statt. Das gibt es etwa für die neue Ruhrpromenade oder für den Wasserspielplatz am Schloss.

Nach dem 20. Mai werden alle Vorschläge sortiert

Das Team Innenstadt wird nach dem 20. Mai alle Vorschläge sortieren, der Stadtverwaltung und der Politik vorlegen. „Es wird dann darum gehen, was kann wann umgesetzt werden, was ist vielleicht nicht realistisch, technisch nicht machbar oder vorerst auch nicht finanzierbar“, sagt Bach.

Die Vorschläge und Konzepte, denen der Stadtrat zustimmt, werden beim Land zur Förderung vorgelegt. 80 Prozent Unterstützung sind möglich. „Kein Vorschlag“, versichert Bach, „wird unter den Tisch fallen. Vielleicht aber erst in ein paar Jahren angegangen.“

>> PERSÖNLICHER KONTAKT IN DER WERTSTADT

Seit 2015 arbeitet die Stadt im Rahmen eines integrierten Innenstadtkonzeptes an der Entwicklung der Innenstadt.

Vorschläge zur Innenstadt können auf www.wertstadt.info, aber auch direkt in der Wertstadt, Löhberg 35, oder beim Stadtteilmanagement Eppinghofen an der Heißener Straße 16-18 eingereicht werden.