Mülheim. . Erstmals ist das „Haus der Vereine“ bei der beliebten Veranstaltung Ende Juni dabei. Programm wurde passend zum Thema Industriekultur gestaltet.

Die beeindruckenden Kathedralen der Industriekultur gepaart mit acht Stunden lang Unterhaltung und Programm – das sind die Erfolgsgaranten für die „Extraschicht“. Zum 18. Mal wird die beliebte Veranstaltung am 30. Juni quer durchs Ruhrgebiet gefahren. 2000 Künstler sind an 50 Spielorten in 22 Städten sind dabei.

Ruhr Tourismus hat die Extraschicht 2018 unter das Motto „Keine ist wie die andere“ gestellt. Neben den Klassikern wie die Zeche Zollverein, der Landschaftspark Duisburg-Nord oder die Jahrhunderthalle in Bochum setzen fünf neue Spielstätten spannende Akzente. Darunter ist auch die Alte Dreherei, die sich als ehemaliges Eisenbahnausbesserungswerkes Speldorf mit seiner einzigartigen Holzdachkonstruktion bestens in das Thema Industriekultur einfügt. Gleich 20 Gruppen und Initiativen haben das Industriedenkmal vor dem Verfall bewahrt und zum „lebendigen Haus der Vereine“ gemacht. Nach zehn Jahren Arbeit „sind wir stolz darauf, an der Extraschicht teilzunehmen und erstmals gefragt worden sind, ob wir mitmachen“, erläutert Vorsitzender Martin Menke. „Die Werbung können wir gut gebrauchen.“

Seit 2008 die Ärmel hochgekrempelt

Zahlreiche Mülheimer Bürger und junge Menschen haben seit 2008 die Ärmel hochgekrempelt und ehrenamtlich mit angepackt, dieses Industriejuwel am Rande des Müga-Parks zu erhalten und der Stadtgesellschaft mit Veranstaltungen und mehr wieder dienlich zu machen. Als besondere Ehrung gab es im letzten Jahr dafür den Rheinlandtaler des Landschaftsverbandes Rheinland. Und nun die Extraschicht: Für die Premiere in der Alten Dreherei am 30. Juni hat man sich ein besonderes Programm überlegt. „Alles zum Thema Extraschicht“, sagt Menke. So gibt es Aktionen mit Oldtimern und historischen Straßenbahnen, „die beleuchtet ausgestellt werden.“ Im Einsatz sind auch große und kleine Modelleisenbahnen. Eingeladen sind Eisenbahn-Gastvereine aus ganz Deutschland.

Ein Marionettenspieler zeigt ein Stück für Erwachsene. Und passend zu 150 Jahre Hege und Pflege des Federviehs im Ruhrgebiet soll sich Mülheims ältester Geflügelzuchtverein präsentieren. Auf das große Gackern wird dabei aber verzichtet: „Es gibt eine Dokumentationsausstellung.“ Aus Stahl gestaltete Bilderrahmen und Fotos von Industrieanlagen zeigen, was die Zeit im Ruhrgebiet geschlagen hat.

Man setzt in Mülheim auf die bewährten Klassiker

Neben der Alten Dreherei sind im Ruhrgebiet bei der Extraschicht neu am Start: der Junk Yard, ein Kulturzentrum in Dortmund, das Wasserschloss Haus Opherdicke im Kreis Unna, die Stiftsquelle in Dorsten und die Werkstatt in Witten. Neben der Alten Dreherei setzt man in Mülheim auf die bewährten Klassiker: Nach Auskunft der MST gibt’s im Müga-Park, in der Camera Obscura mit dem Museum zur Vorgeschichte des Films, im Ringlokschuppen und im Aquarius Wassermuseum am Samstag, 30. Juni, von 18 Uhr bis zwei Uhr in der Nacht, wieder Programm.