Mülheim. In den Osterferien fährt kein Zug zwischen Duisburg, Mülheim und Essen. Für Pendler stellt die Bahn Busse bereit. Auch Fernverkehr betroffen.
Wer rund um Ostern den ÖPNV nutzen will, muss sich auf volle Busse und längere Fahrten einstellen. In den Osterferien wird die Bahnstrecke zwischen Duisburg und Essen Hauptbahnhof komplett gesperrt. Durch Mülheim wird vom 23. März, 22.30 Uhr, bis zum 9. April, 4 Uhr, kein einziger Zug rollen. Woran gearbeitet wird und wie der Ersatzverkehr funktionieren soll, erklärte die Deutsche Bahn (DB) bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. Mehr als 50 Schienenersatzbusse mit über 120 Fahrten pro Tag werden für die Dauer der Sperrung im Einsatz sein, damit der öffentliche Nahverkehr in und um Mülheim nicht vollständig zum Erliegen kommt.
Betroffen ist auch der Fernverkehr: Auf der Strecke zwischen Dortmund und Köln wird kein Zug in Mülheim während der Ferien halten. Reisende aus der Stadt müssen auf weiter entfernte Bahnhöfe ausweichen.
Zahlreiche Projekte laufen parallel
„Selten führen wir so viele Arbeiten gleichzeitig auf einem Streckenabschnitt durch wie jetzt zwischen Duisburg und Essen“, sagt Gerd Nitschke, der Verantwortliche bei der DB Netz AG. Begonnen wird mit der Herstellung des Überbaus der neuen Thyssenbrücke in Styrum. Ebenfalls in Styrum erneuert die DB vier Weichen. Erste Arbeiten an der Infrastruktur für den Rhein-Ruhr-Express (RRX) laufen in Heißen, wo 2019 eine neue Abzweigstelle mit vier Weichen fertig sein soll. Außerdem wird an Signalanlagen, Kabeltrassen und der Oberleitung gewerkelt.
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Zahlreiche Arbeiten finden am Hauptbahnhof Mülheim statt. Die Modernisierung des Bahnsteigdaches für die vier Gleise beginnt, an Gleis 5 werden die Arbeiten an Bahnsteig, Wartehäuschen und Beleuchtung inklusive eines neuen Blindenleitsystems beendet. Erste Vorarbeiten starten an den Brücken über Ruhr und Schifffahrtskanal zwischen Mülheim und Duisburg. Dabei wird zunächst nach Kampfmitteln gesucht.
S3 fällt zwischen Oberhausen und Essen aus
Die S1 fällt zwischen Duisburg Hbf und Essen Hbf aus, gleiches gilt für die S3 zwischen Oberhausen und Essen Hbf. Die DB setzt Schienenersatzbusse ein, die im gewohnten 20- bzw. abends im 30-Minuten-Takt alle Haltestellen, also Mülheim Hbf, Mülheim-Styrum und (nur S3) Mülheim-West anfahren. Zusätzlich fahren Schnellbusse zwischen Duisburg Hbf und Essen Hbf mit einem Zwischenhalt am Mülheimer Hbf. Diese verkehren tagsüber im 10-Minuten-Takt, abends zwischen 21 und 24 Uhr im 15-Minuten-Takt sowie von 0 bis 6 Uhr durchgehend im 30-Minuten-Takt.
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Züge der Regionalexpress-Linien 1 und 6 werden zwischen Dortmund Hbf und Duisburg Hbf umgeleitet. Die RE1 macht für der Dauer der Sperrung zusätzlich Halt in Oberhausen Hbf. Die RE2 und RE11 fallen zwischen Essen Hbf und Düsseldorf Hbf aus, die RE42 zwischen Essen Hbf und Duisburg Hbf. Info-Hefte mit allen Abfahrtszeiten, Haltepunkten und Umleitungen will die DB spätestens zwei Wochen vor Beginn der Baumaßnahmen veröffentlichen.
Weitere Sperrungen im Herbst
Auch in den Herbstferien 2018 sowie den Sommerferien 2019 werden sich Bahnreisende auf wochenlange Sperrungen einstellen müssen. Dann wird die DB auf der Strecke Duisburg-Essen weitere Schienen und Weichen erneuern sowie die Arbeiten am neuen elektronischen Stellwerk in Duisburg vorantreiben, welches 2021 in Betrieb gehen soll und für den Bereich zwischen Duisburg und Essen-West zuständig ist.
Tickets, die regulär für die jeweilige Fahrtstrecke gültig sind, gelten für die Dauer der Sperrung auch für die Umleitungsstrecken. Wer zum Beispiel nur ein Monatsticket für die Städte Mülheim und Duisburg besitzt, darf ohne Kauf eines weiteren Fahrscheins mit der RE1 von Duisburg über Oberhausen fahren. Dort stehen die Tram-Linie 112 und der Bus 122 zur Weiterfahrt nach Mülheim bereit.
Auch eine befristete Rückgabe der Tickets ist möglich.