Mülheim. . Die Broicher Interessengemeinschaft ehrt den Klimaexperten bei ihrem Neujahrsempfang. Sie fordert eine bessere ÖPNV-Anbindung – und vieles mehr.

Beim traditionellen Neujahrsempfang der Broicher Interessengemeinschaft (BIG) wurde am Donnerstagabend auch wieder eine lokale Größe gekürt: Broicher Bürger des Jahres 2017 ist Dr. Hans-Peter Winkelmann. Ein Ur-Broicher, aber auch ein Weltenbürger. Ein Klimaexperte und ein Mann, der sich ehrenamtlich im Stadtteil engagiert. „Er ist Klimaexperte bei der EU in Brüssel und immer wieder froh, wenn er in seine Heimatstadt Mülheim zurückkehren kann“, erklärte Hans-A. Wunder in der Laudatio. Er kenne den 57-Jährigen auch als rührigen Vorsitzenden der Fördervereine von der Kita unter dem Regenbogen und Krähenbüschken-Schule.

Seine internationale Laufbahn startete Winkelmann 1988 am Wissenschaftszentrum der Vereinten Nationen in New York, er war dort mehrere Jahre beigeordneter Sachverständiger der Bundesregierung für Klima, Energie und Umwelt. Weitere berufliche Stationen folgten. Aktuell gehört der Broicher zum Expertenteam für den Bereich Klimaanpassung im LIFE-Förderprogramm der EU für Umwelt, Naturschutz, Klimapolitik (2014 – 2020).

„Wir machen Broich klimafit, mach mit“

Winkelmann ist auch Lehrbeauftragter an der Uni Dortmund. Beim Empfang im Restaurant „Drago“ berichtete er über das Projekt „Klimaquartier Broich“, das die BIG mit seiner Hilfe (er ist auch Geschäftsführer der Firma climat campus) entwickelt hat. Die Projektskizze mit dem Titel „Wir machen Broich klimafit, mach mit“ wurde bei einem Wettbewerb als förderwürdig eingestuft (wir berichten darüber noch).

Rolf Bellenbaum, BIG-Vorsitzender, hatte seiner Neujahrsansprache ein Zitat von Antoine de Saint-Exupéry vorangestellt: „Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen.“ Er sprach die Ziele an, die die Interessengemeinschaft 2018 verfolgen will. „Es müssen Verhältnisse geschaffen werden, die es den Menschen aus dem Broicher Süden ermöglichen, bequem zur Broicher Mitte und in die Stadtmitte zu gelangen. Hier wünschen wir uns ein Umdenken und kein Kaputtsparen“, sagte er bezüglich des ÖPNV-Angebots.

Zügige Fortschritt beim Bau des Radschnellweges

Der BIG sei zudem daran gelegen, dass die VHS weiter ihr Angebot am angestammten Standort machen könne. „Die Übergangslösung einer VHS in der Broicher Mitte wäre aber schon mal ein erster Schritt in die richtige Richtung“, so Bellenbaum.

Das neue Studentenwohnheim an der Bülowstraße füge sich gut in das Umfeld ein, zu loben sei auch der zügige Fortschritt beim Bau des Radschnellweges. Die Kirmes im Stadthallengarten werde angenommen und sei zu einer echten Broicher Kirmes geworden. Weiter bei der Verwaltung vorsprechen wollen die BIG-Leute aber in Sachen Linksabbieger an der Prinzess-Luise-Straße (auf die Duisburger Straße). In einer Umfrage auf ihrer Homepage habe sich gezeigt, dass 98 Prozent der Befragten für diese Lösung sind.